Boxweltmeister Freddy Kiwitt im Interview über Fitnessroutine, Supplements und Longevity

Freddy Kiwitt Boxer

Der amtierende Boxweltmeister im Super-Weltergewicht, der WBF Freddy Kiwitt hat uns in sein Gym nach Flensburg eingeladen. Dort hat er uns hinter die Kulissen seiner Boxkarriere genommen und uns unter anderem erzählt, wie er sich von einer potenziell Karriere-endenden Verletzung zurückgekämpft hat. Natürlich haben wir uns aber auch über seine Fitnessroutine und die für ihn wichtigsten Supplements unterhalten. Auch hat Freddy uns erzählt, wie er es schafft, die Longevity seiner professionellen Sportkarriere zu maximieren und woher er die Kraft nimmt, nebenher noch sein eigenes Gym zu eröffnen. Es war eine sehr inspirierende Unterhaltung über körperliche Fitness sowie Disziplin und schiere mentale Willenskraft. 

Mit 18 Jahren vom Fußball zum Boxen

Die Fahrt von unserem Office in Berlin bis in die charmante Hafenstadt Flensburg dauert mit dem Zug ungefähr vier Stunden. Dort angekommen, wartet Freddy schon und holt uns ab. Bis zu dem Box Gym, in dem er trainiert, sind es nur ein paar Minuten. Nach der herzlichen Begrüßung treten wir ein in die heiligen Hallen und es wird sofort klar: Hier wird geboxt, trainiert und hart gearbeitet. Die sogenannten Heavy Bags hängen auf der einen Seite, die Pads für Schlagübungen auf der anderen Seite. Und das Herzstück ist ein Boxring. This is where the Magic happens, hinter verschlossenen Türen in einem Flensburger Hinterhof.


Vor ein paar Monaten haben wir den bis ins letzte Detail durchtrainierten Boxer mit unseren Kameras schon zu einem Kampf auf der Hamburger Reeperbahn begleitet. In der legendären Bar Große Freiheit 36. Die Stimmung in der Bar ist schwitzig und angeheizt, die Fans stehen direkt am Ring und lassen die Kämpfer lauthals ihre Meinung wissen. Die Kulisse, wie in einem Film. Seinen Gegner an diesem Abend schlägt er in der zweiten Runde K. o. Eigentlich wollten wir ein paar Szenen mehr filmen. Freddy entschuldigte sich hinterher mit einem Augenzwinkern, dass alles so schnell vorbei war.


Eines ist sicher, im Ring wollen wir ihm nicht begegnen, aber zurück in Flensburg sitzt uns ein sehr herzlicher, offener, inspirierender Athlet gegenüber. Wir starten das Interview und fragen ihn zuerst, wie er überhaupt zum Boxsport gekommen ist. Hier ist Freddy's Antwort: 

Freddy: Ich bin zum Boxsport gekommen, als ich 18 Jahre alt war; davor habe ich jahrelang Fußball gespielt. Es war am Ende eine Verletzung, die mich dann zum Boxen gebracht hat.

Wie sieht deine typische Trainingsroutine aus, wenn gerade kein Boxkampf bei dir ansteht?

Freddy: Mein Trainingsalltag in der Off-Season sieht meist so aus, dass ich um 7 Uhr aufstehe, meditiere und dann erst mal frühstücke. Dann mache ich mich bereit für meine Trainingseinheit. Meistens besteht die aus Krafttraining oder Boxtraining. Mir reicht oft eine Trainingseinheit am Tag, wenn ich mich nicht gerade auf einen Kampf vorbereite. Damit ich auf jeden Fall immer fit bleibe, auch wenn gerade kein Kampf ansteht.

Wie sieht im Gegensatz dazu deine Trainingsroutine in der Vorbereitung auf einen Kampf aus?

Freddy: In der Vorbereitungszeit auf einen Kampf wird alles intensiver, ich trainiere öfter, ich trainiere härter. Denn es geht ja auch um viel mehr. Da habe ich dann am Tag oft zwei Einheiten. Zum Beispiel eine Krafteinheit und eine Boxeinheit oder eine Krafteinheit und eine Sparringeinheit. Ich achte dann zum Beispiel auch besser auf meine Erholung während und nach den Trainingseinheiten und meine Ernährung wird definitiv auch angepasst.

Wie versuchst du dich als professioneller Sportler zu verbessern und weiterzuentwickeln?

Freddy: Als professioneller Sportler, aber auch generell als Mensch, versuche ich mich immer zu verbessern. Also ich will immer dieses eine Prozent besser werden. Ich habe dann zuerst zum Beispiel angefangen, meine Ernährung umzustellen und bin dann auch relativ schnell auf Supplements gestoßen. Um einfach das Beste aus mir herauszuholen.

Was sind denn deine Daily Basic Supplements? Und wann nimmst du sie?

Freddy: Meine Daily Supplements nehme ich meistens direkt morgens. Als Basic Supplements nehme ich Vitamine, Magnesium und Kreatin.

Neben diesen Grundlagen nehme ich auch noch Quercetin, Ashwagandha, Kurkuma, Rote Bete Extrakte und Pilz Supplements.

Welche Pilz Supplements helfen dir denn in deinem Alltag als Profi-Boxer besonders?

Freddy: Als Profi-Sportler helfen mir besonders Pilze wie Löwenmähne Pilz, Reishi, Chaga und Cordyceps.

Hast du schon mal was von Hydrogen Wasser gehört und nutzt du es?

Freddy: Ja, Hydrogen Wasser habe ich schon relativ früh für mich entdeckt. Das ist auch wieder eines der Dinge, von denen ich glaube, dass sie mich dieses eine Prozent besser machen können. Ich habe am Anfang eine Menge recherchiert und viele Studien gelesen. Danach dachte ich mir, das probiere ich jetzt. Und ein erster Effekt, den ich bemerkt habe, war, dass ich nicht mehr so schnell müde geworden bin. Außerdem fühle ich mich mental frischer und bin nicht mehr so träge. Und das wirkt sich wirklich positiv auf mein Training aus.


Mittlerweile habe ich eigentlich komplett mein normales Wasser durch Hydrogen Wasser ersetzt. Ich habe es zum Beispiel zu Hause und mit den Flaschen kann man es auch überall mit hinnehmen und selbst machen. Ich nehme es sogar in den Ring mit. Also ich trinke es auch in den Rundenpausen beim Sparring.

Gibt es denn spezielle Supplements, die du für deinen mentalen Fokus nimmst?

Freddy: Ja, auf jeden Fall, denn Boxen ist für mich zu 90 % mental und zu 10 % körperlich. Ich nehme für den mentalen Fokus unter anderem Supplements wie Reishi, Ginseng, Ashwagandha, Ginkgo und Löwenmähne Pilz.


Um mich mental weiterzuentwickeln, habe ich zum Beispiel auch eine Ausbildung zum NLP Practitioner gemacht; ich habe mal eine Zeit lang in einem Kloster in Thailand mit Mönchen gelebt und ich lese viel. Es geht einfach darum, immer dieses schon erwähnte eine Prozent besser zu werden.

Warum ist die mentale Stärke im Boxen so wichtig?

Freddy: Im Boxen erlebst du einfach mental die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen. Und am Ende des Tages ist es auch einfach der einsamste Sport der Welt oder besser gesagt, der Boxring ist der einsamste Ort der Welt. Da stehst du ganz alleine und auf der anderen Seite steht eine Person, gegen die du jetzt kämpfen musst. Du kannst nicht einfach wegrennen. Da ist es besonders wichtig bei Siegen, wo jeder ein Stück von dir will, genauso wie bei Niederlagen, wo dich niemand mehr anschaut oder anruft, mental stark zu sein und eine Balance zu halten. Da hilft mir persönlich insbesondere das Meditieren sehr.

Was sind denn deine Top 5 Dinge, die du für eine bessere Recovery nach dem Kampf oder nach dem Training machst?

Freddy: Die fünf Dinge, die ich für eine gute Recovery gerne mache, sind Kältetherapie, Sauna, Massagen, Cupping und Kompressen.

Was bedeutet Longevity für dich?

Freddy: Longevity ist gerade für mich als Profisportler wichtig, weil ich nicht nur persönlich lange und gesund leben möchte, sondern auch eine möglichst lange und erfolgreiche Karriere haben möchte. Ich mache mir natürlich auch schon Gedanken, was ich nach der Karriere mache, aber ich stecke genau so viele Gedanken in meine Longevity Strategie. Das bedeutet, ich denke darüber nach, wie ich so lange wie möglich, so gesund wie möglich boxen kann.


Und ich will das mit einer guten Balance an guten Dingen erreichen, wie Training, Recovery, Ernährung, gute Supplements, Mental Health und eine gute Community an Menschen um mich herum zu haben. Außerdem ist es für mich wichtig, nie mit dem Lernen aufzuhören.

Kannst du uns ein wenig von der Verletzung erzählen, die damals fast deine Karriere beendet hätte?

Freddy: Ja klar, also vor zwei Jahren hatte ich einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule. Und das bedeutet für einen Boxer eigentlich fast immer das Karriere-Aus. Die Ärzte haben mich damals zum Beispiel schon abgeschrieben und mir gesagt, dass ich nie wieder boxen und sogar im Rollstuhl landen werde.


Aber ich habe dann zu mir selbst gesagt, das kann es nicht sein und habe mich mit viel Geduld, mentalem und körperlichem Training zurückgekämpft. Nach sieben Monaten stand ich dann schon wieder im Ring. Das war für mich persönlich ein riesiger Erfolg und eine Bestätigung, dass man mit Willenskraft alles hinbekommt.

Welchen Rat würdest du Menschen mit auf den Weg geben, die vielleicht in einer ähnlichen Situation stecken und nicht mehr weiterwissen?

Freddy: Ich habe in meiner Karriere und in meinem Leben schon eine Menge erlebt und durchgemacht und ich würde jeder Person den Rat geben, glaubt einfach an euch selbst. Und lasst euch von anderen Menschen nicht so sehr beeinflussen, denn wichtig ist, was ihr über euch selbst denkt und welche Entscheidungen ihr für euch trefft. Das ist viel wichtiger als das, was andere Menschen über euch denken oder über euch sagen.