Histidin: Was bewirkt die Aminosäure in deinem Körper?

Kichererbsen

Einleitung

Histidin gehört zu den neun essentiellen Aminosäuren, die dein Körper nicht selbst herstellen kann. Du musst sie stattdessen über die Nahrung oder Supplements aufnehmen. Wenn du neugierig bist, was es genau mit dieser Aminosäure auf sich hat, bist du hier richtig. Denn in diesem Artikel erklären wir, was Histidin ist, wie es wirkt und wo der Unterschied zu L-Histidin liegt. Ebenfalls beschreiben wir, was bei einem Mangel auf dich zukommen könnte und wie mögliche Nebenwirkungen aussehen können. 

Alle wichtigen Infos auf einen Blick:

Histidin ist eine essenzielle Aminosäure, die über die Nahrung aufgenommen werden muss und eine wichtige Rolle bei der Gewebebildung und -reparatur sowie der Produktion von roten und weißen Blutkörperchen spielt. Es unterstützt die Entgiftung des Körpers durch die Bildung von Histamin, einem Neurotransmitter, der an Immunreaktionen, Verdauung und Schlaf-Wach-Zyklen beteiligt ist. Histidin kommt in zwei Formen vor: L-Histidin, die biologisch aktive Form, und D-Histidin, die weniger relevant ist. Ein Mangel an Histidin kann zu Anämie, Müdigkeit, schwacher Immunfunktion und neurologischen Problemen führen, während ein Überschuss erhöhte Histaminproduktion, Ungleichgewicht der Aminosäuren, psychische Auswirkungen und mögliche Metallüberladung verursachen kann. Gute Quellen für Histidin sind Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Vollkornprodukte.

Was ist Histidin?

Am Anfang des Artikels geben wir dir im Folgenden eine kurze Übersicht darüber, was Histidin eigentlich ist:


Es handelt sich dabei um eine essenzielle Aminosäure, die du über die Nahrung aufnehmen musst, da dein Körper sie nicht selbst herstellen kann. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung und Reparatur von Gewebe und ist besonders wichtig für das Wachstum und die Produktion von roten und weißen Blutkörperchen. Histidin unterstützt auch die Entgiftung deines Körpers, indem es zur Bildung von Histamin beiträgt, einem Neurotransmitter, der bei Immunantworten, Verdauung und Schlaf-Wach-Zyklen eine Rolle spielt. Du findest Histidin in proteinreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Nüssen, Samen und Hülsenfrüchten.


Vielleicht fragst du dich das gerade auch, oder hast es auch schon gelesen, dass man oft auch L-Histidin liest oder hört. Im nächsten Absatz gehen wir darauf ein, was der Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist. 

Was ist L-Histidin?

Und hier kommt die Erklärung: Histidin existiert in zwei Formen: L-Histidin und D-Histidin. Der Unterschied liegt in der räumlichen Anordnung ihrer Moleküle. L-Histidin ist die biologisch aktive Form, die dein Körper verwendet, um Proteine aufzubauen und verschiedene wichtige Funktionen zu erfüllen.

Das „L“ steht für „Levo“ und bedeutet, dass die Molekülstruktur linkshändig ist. D-Histidin hingegen ist die rechtsdrehende Form, die in der Natur selten vorkommt und für deinen Körper biologisch weniger relevant ist. Wenn du von Histidin in Nahrungsergänzungsmitteln oder Lebensmitteln hörst, handelt es sich fast immer um L-Histidin, da dies die Form ist, die dein Körper nutzen kann. Und wie genau sie deinem Körper nutzen kann, beschreiben wir im nächsten Absatz. 

Histidin Wirkung: Für was ist die Aminosäure gut?

Histidin wirkt in deinem Körper auf mehrere wichtige Weisen und kann verschiedene positive Effekte haben. Es ist eine essenzielle Aminosäure, die du für den Aufbau und die Reparatur von Gewebe benötigst. Histidin ist besonders wichtig für das Wachstum und die Produktion von roten und weißen Blutkörperchen, was dein Immunsystem stärkt und die Sauerstoffversorgung deiner Zellen verbessert.

Ein weiterer positiver Effekt von Histidin ist seine Rolle bei der Entgiftung deines Körpers. Es hilft bei der Bildung von Histamin, einem Neurotransmitter, der an Immunantworten beteiligt ist, was deine Fähigkeit verbessert, Infektionen zu bekämpfen. Histamin spielt auch eine Rolle in der Verdauung und den Schlaf-Wach-Zyklen, was zu einer besseren Verdauung und einem gesünderen Schlafrhythmus beitragen kann.

Histidin unterstützt zudem die Produktion von Hämoglobin, das für den Sauerstofftransport im Blut notwendig ist. Ein ausreichender Histidin-Spiegel kann also zu mehr Energie und weniger Müdigkeit führen. Darüber hinaus ist Histidin an der Bildung von Myelin beteiligt, einer Schutzschicht um die Nervenfasern, was für die Gesundheit deines Nervensystems wichtig ist.

Zusammenfassend kann man sagen: Histidin stärkt dein Immunsystem, verbessert die Sauerstoffversorgung deiner Zellen, unterstützt die Entgiftung, fördert eine gesunde Verdauung und Schlafrhythmus, erhöht deine Energie und trägt zur Gesundheit deines Nervensystems bei.

Was passiert bei zu viel Histidin?

Zu viel Histidin zu dir zu nehmen ist zwar selten, aber möglich, insbesondere durch übermäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Ein Überschuss an Histidin kann zu verschiedenen Problemen führen:

Erhöhte Histaminproduktion: Zu viel Histidin kann die Produktion von Histamin steigern, was zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Hautausschlägen und allergieähnlichen Reaktionen führen kann.


Ungleichgewicht von Aminosäuren: Ein Überschuss an Histidin kann das Gleichgewicht der Aminosäuren in deinem Körper stören, was die Aufnahme und Nutzung anderer wichtiger Aminosäuren beeinträchtigen kann.

Psychische Auswirkungen: Hohe Histidinwerte wurden mit Stimmungsschwankungen und psychischen Problemen wie Angstzuständen und Depressionen in Verbindung gebracht, da Histidin als Vorläufer für Histamin eine Rolle in der Neurotransmission spielt.


Metallüberladung: Histidin bindet an Metalle wie Kupfer und Eisen. Ein Überschuss an Histidin könnte theoretisch zu einer Anhäufung dieser Metalle im Körper führen, was potenziell toxische Effekte haben kann.

Wenn du den Verdacht hast, zu viel Histidin genommen zu haben, solltest du dir am besten ärztlichen Rat einholen. Was aber passiert, wenn du zu wenig Histidin zu dir nimmst, erklären wir im folgenden Absatz. 

Histidin Mangel Symptome

Es ist möglich, einen Histidin-Mangel zu bekommen, und dies geht oft mit einem allgemeinen Mangel an essentiellen Aminosäuren (EAAs) einher, da Histidin eine von ihnen ist. Ein Histidin-Mangel kann Symptome wie Anämie (aufgrund einer unzureichenden Produktion von roten Blutkörperchen), Müdigkeit, verminderte Immunfunktion, langsame Wundheilung und neurologische Probleme wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Gliedmaßen verursachen. Da Histidin wichtig für die Bildung von Hämoglobin und die Funktion des Nervensystems ist, können ein Mangel und damit einhergehende Symptome die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an proteinreichen Lebensmitteln ist, oder gute Supplements können helfen, solche Mängel zu vermeiden.

Wenn du mehr über den Mangel an EAAs und den damit verbundenen Symptomen wissen möchtest, lies unseren ausführlichen Artikel darüber:

Wo ist viel Histidin drin?

Du findest besonders viel Histidin in proteinreichen Lebensmitteln. Hier sind einige gute Quellen:

Fleisch und Geflügel: Rindfleisch, Schweinefleisch, Hühnerfleisch und Truthahn sind reich an Histidin.


Fisch und Meeresfrüchte: Thunfisch, Lachs, Makrele und Garnelen enthalten hohe Mengen an Histidin.


Milchprodukte:
Milch, Käse, Joghurt und andere Milchprodukte sind gute Quellen für Histidin.


Eier: Eier sind ebenfalls reich an Histidin.


Hülsenfrüchte: Sojabohnen, Linsen und Kichererbsen bieten pflanzliche Quellen für Histidin.


Nüsse und Samen: Sonnenblumenkerne, Sesamsamen und Erdnüsse enthalten Histidin.
Getreide: Vollkornprodukte wie Quinoa und Haferflocken liefern auch Histidin.

Soja auf dem Feld

Indem du eine ausgewogene Ernährung mit diesen Lebensmitteln beibehältst, kannst du sicherstellen, dass du genügend Histidin aufnimmst. Alternativ sind gute Supplements ebenfalls eine gute Quelle.

Ist Histidin und Histamin das gleiche?

Nein, Histidin und Histamin sind nicht das Gleiche, auch wenn sie eng miteinander verbunden sind. Histidin ist eine essenzielle Aminosäure, die du über die Nahrung aufnehmen musst und die in deinem Körper viele wichtige Funktionen erfüllt. Histamin hingegen ist ein Neurotransmitter, der aus Histidin gebildet wird. Histamin spielt eine zentrale Rolle in deinem Immunsystem bei allergischen Reaktionen, der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Magensäureproduktion. Während Histidin also ein Baustein ist, dient Histamin als chemischer Botenstoff in verschiedenen physiologischen Prozessen.

Histidin Nebenwirkungen: Welche kann es geben?

Wenn du zu viel Histidin zu dir nimmst, können Nebenwirkungen auftreten. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und allergieähnliche Reaktionen aufgrund erhöhter Histaminproduktion, da Histidin in Histamin umgewandelt wird. Ein Überschuss kann auch das Gleichgewicht der Aminosäuren in deinem Körper stören, was die Aufnahme und Nutzung anderer wichtiger Aminosäuren beeinträchtigen kann. Psychische Auswirkungen wie Stimmungsschwankungen, Angstzustände und Depressionen sind ebenfalls möglich, da Histamin eine Rolle in der Neurotransmission spielt. Bei bestehenden Nierenproblemen kann ein Überschuss an Histidin die Nieren zusätzlich belasten.