Rauchen

Laut Studie: Rauchen und Omega 3-Mangel haben ähnliche Auswirkungen auf die Gesundheit

Autor: Carlo Schmid

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Lesezeit: 5 min

Omega-3-Fettsäuren sind eine Art von gesunden Fetten, die dein Körper braucht, aber nicht selbst herstellen kann. Wenn du von Omega 3 gehört hast und dich jetzt näher damit beschäftigen willst, ist das der richtige Artikel für dich. Denn in diesem erklären wir dir eine interessante Studie, die herausgefunden hat, dass ein Omega-3-Mangel fast identische Auswirkungen auf die Gesundheit hat wie das Rauchen. Die Studie basiert auf Daten der sogenannten Framingham Offspring Cohort Studie. In den nächsten Absätzen gehen wir auf die Ergebnisse der Studie ein, erklären, wie sie funktioniert und beschreiben, von wem sie durchgeführt wurde. 

Das Wichtigste in Kürze:


Forscher aus den USA haben Daten von 2.240 Personen aus der sogenannten Framingham Offspring Cohort ausgewertet. Sie wurden über einen Zeitraum von 11 Jahren beobachtet, um zu sehen, wer in dieser Zeit verstorben ist und warum.


Laut der Studie ist dein Risiko, früher zu sterben, wenn du rauchst, aber einen guten Omega-3-Spiegel im Körper hast, genauso hoch oder ähnlich wie das Sterberisiko eines Nichtrauchers mit niedrigem Omega-3-Spiegel.

Rauchen und Omega 3-Mangel haben ähnliche Auswirkungen auf die Gesundheit

Wir haben bei unseren Recherchen zu dem Thema Omega-3-Fischöl eine wissenschaftliche Studie¹ gefunden, die wirklich erstaunliche Ergebnisse hervorgebracht hat.


Das wohl Bemerkenswerteste an der Studie ist, dass die Auswertung der Daten gezeigt hat, dass ein Omega-3-Mangel fast identische Auswirkungen auf die Gesundheit hat wie das Rauchen. 


Das bedeutet laut der Studie: Wenn du rauchst, aber einen guten Omega-3-Spiegel im Körper hast, ist dein Risiko, früher zu sterben, genauso hoch oder ähnlich wie das Sterberisiko eines Nichtrauchers mit niedrigem Omega-3-Spiegel.

Die wissenschaftliche Studie kurz erklärt:

Forscher aus den USA haben Daten von 2.240 Personen aus der sogenannten Framingham Offspring Cohort ausgewertet. Die Teilnehmer*Innen hatten zu Beginn des Beobachtungszeitraumes keine bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie wurden über einen Zeitraum von 11 Jahren beobachtet, um zu sehen, wer in dieser Zeit verstorben ist und warum.


Wir beschreiben dir im nächsten Punkt die Ergebnisse der Studie. Danach erklären wir dir die Methodik der Studie ganz genau und gehen darauf ein, von wem sie durchgeführt wurde. 

Die Ergebnisse der Studie

In der Studie wurde herausgefunden, dass das Risiko eines Rauchers mit hohen Omega-3-Werten etwa gleich hoch ist wie das Risiko eines Nichtrauchers mit niedrigen Omega-3-Werten. Das bedeutet, dass hohe Omega-3-Werte im Blut die schädlichen Auswirkungen des Rauchens auf das Sterberisiko teilweise ausgleichen könnten, während umgekehrt niedrige Omega-3-Werte das Risiko erhöhen, selbst wenn jemand nicht raucht.


Es wird also gezeigt, wie stark sowohl der Rauchstatus als auch die Omega-3-Werte das gesamte Sterblichkeitsrisiko beeinflussen.

Wie genau wurde das herausgefunden?

Die Forscher haben herausgefunden, dass das Risiko eines Rauchers mit hohen Omega-3-Werten ähnlich ist wie das Risiko eines Nichtrauchers mit niedrigen Omega-3-Werten. Indem sie statistische Modelle verwendet haben, um die Überlebenschancen der Teilnehmer über einen Zeitraum von 11 Jahren zu berechnen.


Sie haben die Teilnehmer in verschiedene Gruppen eingeteilt, je nachdem, ob sie rauchen oder nicht und wie hoch ihr Omega-3-Index war (der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in den roten Blutkörperchen).


Die Ergebnisse zeigten, dass Nichtraucher mit niedrigen Omega-3-Werten und Raucher mit hohen Omega-3-Werten ähnliche Überlebensraten hatten. Diese Analyse wurde mithilfe von statistischen Methoden wie dem sogenannten Kaplan-Meier-Überlebenskurvenmodell und der Berechnung von Hazard Ratios durchgeführt, um die Risiken zwischen den Gruppen zu vergleichen.

Weitere Ergebnisse der Studie

Die Forscher der Studie haben bestimmte Merkmale identifiziert, die mit einem höheren Risiko, innerhalb der 11 Jahre zu sterben, verbunden waren. Von den 2.240 Teilnehmern der Studie sind 384 Personen innerhalb der 11 Jahre gestorben. Die Personen, die gestorben sind, hatten häufigere Risikofaktoren wie:

  • Ein höheres Alter: Ältere Teilnehmer hatten ein höheres Sterberisiko.

  • Rauchen: Raucher hatten ein deutlich höheres Risiko als Nichtraucher.

  • Vorhandenes Diabetes: Teilnehmer mit Diabetes hatten ebenfalls ein erhöhtes Risiko.

  • Niedrigere Omega-3-Werte: Personen mit niedrigen Omega-3-Werten in ihren roten Blutkörperchen hatten ebenfalls ein höheres Sterberisiko.

Diese Faktoren zusammen zeigen, dass sowohl der Lebensstil als auch gesundheitliche Parameter wie Fettsäuremuster eine Rolle dabei spielen, wie hoch das Sterberisiko ist.

Die Methodik der Studie erklärt

Die Forscher der Studie haben nicht selbst neue Daten erhoben, sondern sich auf bereits vorhandene Daten der sogenannten Framingham Offspring Cohort Studie gestützt. Ihre Arbeit bestand also in der statistischen Analyse und Interpretation der vorhandenen Informationen aus besagter Studie und nicht in der Durchführung neuer Experimente oder Datenerhebungen.


Bei der Analyse wurden, wie oben schon erwähnt, die Gesundheitsdaten von 2.240 Personen über einen Zeitraum von 11 Jahren ausgewertet. Diese Gesundheitsdaten stammen aus der Framingham Offspring Cohort. Was das ist, erklären wir dir jetzt:

Was ist die Framingham Offspring Cohort?

Bei der Framingham Offspring Cohort³ handelt es sich um eine langfristige epidemiologische Studie, die darauf abzielt, genetische, lebensstilbedingte und andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere chronische Krankheiten über mehrere Generationen hinweg zu erforschen.


Wir schreiben hier über mehrere Generationen, weil die Framingham Offspring Cohort eine Verlängerung einer anderen wichtigen Studie ist, nämlich der Framingham Heart Study².

Die Framingham Heart Study ist eine der berühmtesten Gesundheitsstudien der Welt.

Der Start der Studie war im Jahr 1948 in der Stadt Framingham, Massachusetts. Das Ziel der Studie war es, vereinfacht gesagt, herauszufinden, was unser Herz krank macht. Dafür haben die Forscher über 5.000 Menschen aus der Stadt rekrutiert und sie über Jahrzehnte hinweg regelmäßig untersucht.


Mit Bluttests, Herzuntersuchungen, Interviews über den Lebensstil und so weiter. Dank dieser Studie wissen wir heute, dass Dinge wie Rauchen, hoher Blutdruck und hohe Cholesterinwerte unser Herz schädigen.


Die Studie läuft immer noch und hat mittlerweile sogar die Kinder und Enkelkinder der ersten Teilnehmer einbezogen. Und die Beobachtung der zweiten Generation der Teilnehmer nennt man Framingham Offspring Cohort. Das „Offspring“ in dem Namen bedeutet übersetzt „Nachwuchs“.


Die Framingham Offspring Cohort ist also eine neue Generation von Teilnehmern der Framingham Heart Study. Sie umfasst die Kinder und Ehepartner der ursprünglichen Teilnehmer.


Die Forscher wollten herausfinden, ob und wie sich Herzkrankheiten über Generationen hinweg entwickeln. Deshalb haben sie mehr als 5.000 Nachkommen der ursprünglichen Teilnehmer rekrutiert und die gleichen gründlichen Gesundheitschecks gemacht. Von Blutdruckmessungen bis zu genetischen Analysen. Ziel ist es, zu verstehen, wie Herzgesundheit vererbt wird und welche Rolle der Lebensstil dabei spielt.


Die Studie läuft bis heute und liefert wertvolle Erkenntnisse über unsere Herzgesundheit.

Wer hat die Studie durchgeführt?

Die Studie, auf die wir uns in diesem Artikel beziehen, heißt: Using an erythrocyte fatty acid fingerprint to predict risk of all-cause mortality: the Framingham Offspring Cohort.


Und wie oben schon erwähnt, wurden hier keine eigenen Daten erhoben, sondern die Gesundheitsdaten von 2.240 Teilnehmern der Framingham Offspring Cohort genutzt.


Im Folgenden findest du noch eine Liste der wissenschaftlichen Mitarbeiter der Studie: 

Michael I. McBurney ist mit dem Fatty Acid Research Institute in Sioux Falls, South Dakota, verbunden und hat zusätzlich akademische Rollen an der University of Guelph in Kanada und der Tufts University in Boston. Er ist Experte für Ernährungswissenschaften und Gesundheit.

Nathan L. Tintle arbeitet an der Dordt University in Sioux Center, Iowa, im Department of Statistics. Seine Qualifikation liegt in der Datenanalyse und der Entwicklung statistischer Modelle, was für diese Studie essenziell ist.

Ramachandran S. Vasan ist Professor an der Boston University School of Medicine und Epidemiology. Er ist bekannt für seine Forschung im Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hat eine langjährige Verbindung zur Framingham Heart Study.

Aleix Sala-Vila ist Forscher am Hospital del Mar Medical Research Institute in Barcelona, Spanien, und spezialisiert auf Lipidologie und kardiovaskuläre Gesundheit, insbesondere in Bezug auf Fettsäuren.

William S. Harris ist ebenfalls am Fatty Acid Research Institute tätig und hat eine akademische Position an der Sanford School of Medicine der University of South Dakota. Er ist ein führender Experte auf dem Gebiet der Omega-3-Forschung.

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Wissenschaftliche Quellen:

1: Quelle: National Library of Medicine Titel: Using an erythrocyte fatty acid fingerprint to predict risk of all-cause mortality: the Framingham Offspring Cohort Link:  https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8488873/ 


2: Quelle: Framingham Heart Study.org Titel: Framingham Heart Study Link:  https://www.framinghamheartstudy.org/ 


3: Quelle: Framingham Heart Study.org Titel: Participant Cohorts Link:  https://www.framinghamheartstudy.org/participants/participant-cohorts/