Triathlet Marco Kiesslich im Interview: Supplements, Trainingsroutine und Longevity

Mann auf Rennrad

Wir haben uns mit dem Langdistanz-Triathleten Marco Kiesslich zum Interview getroffen. Er hat uns einen faszinierenden Einblick in die Welt des Triathlons ermöglicht. Unter anderem haben wir uns über Marcos Anfänge, seine Trainings-Routine und seine Ernährung unterhalten. Auch hat er uns erzählt, wie er es schafft, seinen normalen 40-Stunden-Job und das harte Training unter einen Hut zu bekommen. Herausgekommen ist ein sehr inspirierendes Gespräch über mentale Stärke, die richtigen Supplements und dass man mit Willenskraft alles hinbekommen kann. Unabhängig davon, wie alt man ist. Wenn du außerdem wissen willst, was die vierte Disziplin im Triathlon ist und wie dir der Einstieg am besten gelingt, lies das Interview und lass dich inspirieren. 

Das mit der Ausdauer kam bei mir erst später, durch die Disziplin

Wir treffen uns mit Marco am Rande von Berlin an einem kühlen, regnerischen Herbsttag. Hier nimmt er zwei Tage später an einem Triathlon teil. Bevor wir uns zu unserem Gespräch auf die alte Stein-Tribüne setzen, will er noch das Wasser antesten. Wir gehen also vor zu dem kleinen See, Marco zieht seinen Neoprenanzug an und springt rein. Auch andere Athleten machen dasselbe, es ist schon Wettkampfstimmung in der Luft. Alleine beim Zuschauen fröstelt es uns ein wenig. Gut abgetrocknet setzen wir uns danach auf die besagte Tribüne und der sympathische Bielefelder erzählt uns zuerst, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass er Triathlet geworden ist. 

Seit wann machst du Triathlon und wie ist es überhaupt dazu gekommen?

Marco: Also Triathlon mache ich jetzt seit 2017, habe aber am 01.01.2015 schon angefangen, exzessiv Ausdauersport zu betreiben, in Form von Laufen. Nach 10 Monaten bin ich dann schon die Marathondistanz (42,195 Kilometer) gelaufen. Und dann wurde es immer mehr, bis zu den Ultra Distanzen. Dann war ich mal verletzt und habe mir in der Zeit ein Rennrad gekauft, das hat dann auch relativ gut funktioniert. Später habe ich dann überlegt, wie es so wäre zu schwimmen und so ergab sich dann der Triathlet. 

Welches Alter ist deiner Meinung nach gut, um mit dem Triathlon anzufangen?

Marco: Ein gutes Alter, um mit Triathlon anzufangen, ist aus meiner Sicht so in den 30ern, aber auch mit 40 oder 50 kann man noch sehr gut anfangen. Es ist generell nie zu spät, mit dem Triathlon Training anzufangen. 

Warum hast du persönlich erst relativ spät mit dem Triathlon angefangen? 

Marco: Ich war schon mein Leben lang sportlich, habe immer Ballsportarten wie Fußball oder Basketball gemacht. Später hatten dann alle ihr eigenes Leben, ihre eigene Familie, eigene Planung, viele sind weggezogen. Das bedeutet, man hat die Freunde nicht mehr zusammenbekommen. Ich bin dann auch durch den Bürojob immer dicker geworden. Irgendwann hat es mir dann gereicht und ich habe mit dem Laufen angefangen. Und ähnlich wie schon Forrest Gump damals habe ich dann nicht mehr aufgehört.


Als ich jünger war, hatte ich auch einfach noch nicht so Lust auf die langen Ausdauersportarten. Da wollte ich eher Action und etwas Schnelles. Das mit der Ausdauer kam bei mir erst später, durch die Disziplin, ordentlich zu trainieren und den Willen, immer weiterzulaufen, immer schneller und immer besser zu werden. 

Als Langstreckenathleten reist du ja zu Veranstaltungen um die ganze Welt, gab es ein spezielles Highlight für dich bis jetzt?

Marco: Ja, ich habe mir dieses Jahr meinen Lebenstraum erfüllt, indem ich den Marathon des Sables gelaufen bin. Das ist ein sieben Tage Etappenrennen durch die Sahara über 260 Kilometer. Das war wirklich eine sehr krasse Herausforderung und Erfahrung im Leben. Da brauchst du schon eine gewisse innere Härte, um das durchzustehen, genau wie bei einem Triathlon. 

Wie viel Prozent ist Triathlon für dich mentale Stärke und wie viel Prozent ist Triathlon körperlich?

Marco: Bei manchen Veranstaltungen gibt es sogar Schilder, auf denen steht, dass es 90 % mental ist. Ich persönlich würde sagen, es ist mindestens 50/50, aber vielleicht ein wenig mehr mental. Denn die mentale Stärke muss schon da sein, damit du überhaupt anfängst zu trainieren. Dieses lange und intensive Training immer wieder durchzuziehen, dafür musst du einfach Disziplin und einen starken Kopf haben. Es geht dann weniger um das Training selbst, sondern mehr darum, dass du es einfach machst. 

Wie sieht deine Trainingsroutine aus, wenn du gerade keinen Wettkampf hast?

Marco: Da ich Langdistanz Triathlet und Ultraläufer bin, bin ich eigentlich das ganze Jahr am Trainieren. Das bedeutet, ich trainiere die ganze Woche eigentlich jeden Tag. Wenn ich mal einen Regenerationstag einlege, mache ich auch Sport, aber halt langsamer. Ich schwimme viel, fahre viel Fahrrad und laufe viel, aber mache auch Krafttraining. 

Wie sieht ein normaler Trainingstag bei dir aus? 

Marco: Generell stehe ich morgens früh auf, frühstücke gesund und gehe dann so 10 Kilometer laufen. Dann gehe ich arbeiten, ich habe einen ganz normalen acht Stunden Tag im Büro und danach mache ich noch eine Einheit auf dem Fahrrad oder im Schwimmbecken. 

Wie schaffst du es, deinen Beruf und dieses harte Training jeden Tag zu vereinbaren? 

Marco: Du kannst dir die Zeit nehmen, wenn du willst, du musst es nur wollen. Und wenn du es wirklich willst, dann findest du die Zeit, dann stehst du halt morgens ein, zwei Stunden früher auf und gehst laufen. Und wenn du von der Arbeit kommst, legst du dich nicht auf die Couch, sondern ziehst dich direkt um und steigst auf dein Fahrrad. 

Wie wichtig ist Disziplin bei einem Sport wie Triathlon?

Marco: Ich glaube, Disziplin und Triathlon sind ein und dasselbe (lacht). Disziplin ist das Wichtigste, wenn du keine Disziplin hast, kannst du es knicken. Weil du trainieren musst, du musst schwimmen, du musst Radfahren, du musst laufen, du musst auf die Ernährung achten, du musst auf deinen Körper achten. Nur dann kannst du ein Triathlet sein. 

Wie ernährst du dich normalerweise? 

Marco: Bei meiner Ernährung sehe ich noch Verbesserungsbedarf, aber ich achte darauf, dass ich mich gesund und ausgewogen ernähre. Als Beispiel: ich stehe auf und esse meistens zwei Toasts, mit Honig, ohne Butter, dazu nehme ich Omega 3. Das war es dann schon für den Morgen. Dann esse ich mittags auf der Arbeit mit den Kollegen und da gibt's dann Nudeln oder auch mal ne Pizza, aber auch da versuche ich, auf gesunde Ernährung zu achten. Und nach der Arbeit mache ich wieder Sport und esse danach noch mal was gesundes, Fleischloses. Und kurz bevor ich schlafen gehe, nehme ich noch Magnesium. 

Wie ernährst du dich während eines Wettkampfs?

Marco: Man sagt im Triathlon, dass die Ernährung währenddessen die vierte Disziplin ist. Es ist einfach essenziell, sich während der Wettkämpfe gut zu ernähren. Und das mache ich mit Gels, das mache ich manchmal mit Riegeln und mit isotonischen Getränken. 

Gibt es ein paar Dinge, auf die du in deiner Routine nicht verzichten kannst? 

Marco: Ja, die gibt es; eines dieser Dinge ist Omega 3. Das nehme ich schon seit vielen Jahren jeden Morgen zu mir. Und wenn die Flasche mal alle ist und ich es nicht nehme, werde ich komisch (lacht) und habe auch das Gefühl, dass ich im Sport schlechter bin. 

Bist du außerhalb deiner Routine auch offen für Neues?

Marco: Also mein Omega 3 am Morgen und Magnesium am Abend muss immer in der Routine dabei sein, aber ansonsten bin ich auch immer offen für Neues und recherchiere auch regelmäßig. Also ich schaue oft, was es Neues auf dem Markt gibt, wofür es gut ist usw. Ich bin da schon experimentierfreudig. 

Wie hat der Langstrecken Sport deine Gesundheit beeinflusst?

Marco: Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich seit vielen Jahren praktisch nie krank bin und nie auf der Arbeit fehle. Und auch so hat der Triathlon-Lifestyle fast alles in meinem Leben zum Positiven hin beeinflusst. 

Welches sind deine Basic Daily Supplements, die du zu dir nimmst? 

Marco: Ich nehme jeden Morgen Omega 3 und jeden Abend Magnesium, bevor ich schlafen gehe. Das Magnesium hilft mir zum Beispiel echt gut dabei, besser zu schlafen und ich fühle mich morgens seitdem immer gut erholt. Außerdem habe ich erst kürzlich Flohsamenschalen für mich entdeckt, genauso wie Kurkuma. Das sind so meine Basic Daily Supplements. 

Denkst du, dass deine Supplements auch mental für dich wichtig sind?

Marco: Das Thema finde ich auf jeden Fall sehr interessant und ich informiere mich regelmäßig darüber. Omega 3 ist für mich zum Beispiel auch mental wichtig, da ich mich nicht zu 100 % fit fühle, wenn ich es nicht nehme. Also ich glaube, dass alle Supplements, die ich nehme, auch mental für mich wichtig sind und mir auch mental helfen. 

Hast du schon mal was von Hydrogen Wasser gehört? 

Marco: Ja, ich habe schon von Hydrogen Wasser gehört und ich finde es sehr interessant. Ich habe mich auch schon darüber informiert und mich mit anderen Sportlern darüber unterhalten, die darauf schwören. Sie haben mir gesagt, dass es entzündungshemmend wirkt, dass sie dadurch fitter und wacher sind. Und deswegen wollte ich es auch unbedingt selbst ausprobieren.

Bist du generell offen für neue Innovationen auf dem Supplement Markt?

Marco: Ja, zu 100 %! Als Triathlet bin ich da ein richtiger Nerd. Ich beschäftige mich eigentlich immer mit den neuesten Sachen, die es in der Richtung gibt. Ernährung und Supplements sind, wie zuvor erwähnt, die vierte Disziplin im Triathlon. Deswegen finde ich auch Hydrogen Wasser sehr interessant und faszinierend. 

Was bedeutet Longevity für dich?

Marco: Longevity bedeutet für mich, bis ins hohe Alter fit zu sein, Sport machen zu können und gesund zu sein. Das ist für mich das Wichtigste. 

Würdest du sagen, dass man Triathlon in jedem Alter machen kann?

Marco: Ja, definitiv, ich glaube, Triathlon und Longevity gehören zusammen. Du kannst es schon in jungen Jahren machen oder bis ins ganz hohe Alter. Es gibt auch 80-Jährige, die regelmäßig Ironman-Veranstaltungen mitmachen. 

Was sind deine Top Recovery Tipps?

Marco: Gute Massagen, guter Schlaf, gute Ernährung und mein Magnesium. 

Welchen Rat würdest du Menschen geben, die auch mit dem Triathlon anfangen möchten?

Marco: Das ist definitiv meine Lieblingsfrage und die Antwort lautet: Erst mal würde ich jedem, egal in welchem Alter, empfehlen, mit dem Triathlon anzufangen. Es ist unendlich gesund, durch das Schwimmen, das Radfahren und das Laufen. Also egal in welchem Alter man ist, es lohnt sich anzufangen.


Und das Zweite ist: Fangt einfach an, macht es einfach, meldet euch zu einem Wettbewerb und probiert es einfach. Ich glaube erst, wenn ihr euch angemeldet habt, nehmt ihr es auch ernst genug. Also erst mal anmelden und der Rest wird sich zeigen. 

Wie wichtig ist dir der Triathlon und willst du es auch bis ins hohe Alter machen? 

Marco: Triathlon ist mir unglaublich wichtig, es ist mehr als Sport für mich, es ist mehr als ein Hobby, es ist meine Leidenschaft. Und ich möchte es so lange wie möglich machen und arbeite deswegen auch jetzt schon ständig an meiner Longevity.