Frau mit Depressionen

Wie wirkt sich ein Vitamin-D Mangel auf die Psyche aus: Kann es zu einer Depression kommen?

Autor: Carlo Schmid

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Lesezeit: 4 min

Vitamin D wird auch das „Sonnenvitamin“ genannt, weil dein Körper es produziert, wenn deine Haut dem Sonnenlicht, genauer gesagt den UVB-Strahlen, ausgesetzt ist. Für viele Menschen gilt Vitamin D als Stimmungsaufheller. Doch was macht es wirklich mit der Psyche und kann es bei einem Vitamin D Mangel wirklich zu einer Depression kommen? Genau diese Fragen beantworten wir in dem folgenden Artikel. Außerdem gehen wir allgemein darauf ein, welche psychischen Symptome bei einem Vitamin D-Mangel auftreten können und beantworten, ob ein Vitamin-D-Mangel Angst auslösen kann.

Alle wichtigen Infos auf einen Blick:


Laut verschiedenen wissenschaftlichen Studien und Untersuchungen kann es sein, dass Menschen mit niedrigeren Vitamin-D-Spiegeln eher an Depressionen leiden. Die meisten Studien haben gezeigt, dass eine tägliche Dosis von Vitamin D in einigen Fällen positive Effekte auf depressive Symptome hatte. Fünf der eingeschlossenen Studien berichteten über positive Effekte, während drei Studien keine signifikanten Verbesserungen gezeigt haben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ebenfalls gezeigt, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit verschiedenen psychischen Gesundheitsproblemen, einschließlich Angstzuständen, in Verbindung gebracht werden können. 

Was macht Vitamin D mit der Psyche?

Die Zusammenhänge zwischen Vitamin D und der Psyche sind durch verschiedene wissenschaftliche Studien untersucht worden. Dabei gibt es mehrere Hypothesen, warum Vitamin D die Psyche beeinflussen könnte. Eine Theorie ist, dass Vitamin D eine Rolle bei der Produktion von Serotonin spielt. Ein Neurotransmitter, der die Stimmung reguliert. Eine andere Hypothese besagt, dass Vitamin D antientzündliche Eigenschaften hat und das Immunsystem unterstützt, was ebenfalls einen Einfluss auf die Stimmung haben kann.

Vitamin D-Mangel Psyche: Welche Symptome können auftreten?

Ein Vitamin-D-Mangel kann verschiedene psychische Symptome verursachen. Wie fühlt man sich also, wenn Vitamin D fehlt? Studien haben gezeigt, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel häufig mit höheren Raten von Depressionen und anderen Stimmungsstörungen verbunden sind. Zum Beispiel fand eine systematische Übersicht heraus, dass Menschen mit Vitamin-D-Mangel ein erhöhtes Risiko für Depressionen haben. Ein weiterer Artikel in der „ British Journal of Psychiatry “ beschreibt, dass niedrige Vitamin-D-Werte signifikant mit Depressionen assoziiert sind. Und dass eine Supplementation in einigen Fällen die Symptome lindern kann. Zudem deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass Vitamin D eine Rolle bei der Serotoninproduktion spielt, einem Neurotransmitter, der die Stimmung reguliert.


Wenn du also vermutest, dass du an einem Vitamin-D-Mangel leidest und psychologische Symptome bemerkst, solltest du dies mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.


Und wenn du dich ebenfalls fragst, ob ein Vitamin D-Mangel etwas mit deiner Gewichtszunahme zu tun hat, dann lies: Wegen Vitamin D-Mangel Dicker Bauch?

Vitamin D Mangel Depression: Kann es wirklich dazu kommen?

Diese Studie, veröffentlicht im British Journal of Psychiatry (Februar 2013), analysierte den Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und Depressionen. Die Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit Depressionen assoziiert ist.

Die Studie umfasst eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse von Fall-Kontroll-, Querschnitt- und Kohortenstudien. Die Analyse ergab, dass Menschen mit niedrigeren Vitamin-D-Spiegeln eher an Depressionen leiden.

Vitamin-D-Rezeptoren befinden sich in vielen Gehirnregionen, die mit Depressionen in Verbindung stehen, wie dem cingulären Kortex und dem Hippocampus. Zudem ist Vitamin D an zahlreichen Gehirnprozessen beteiligt, die für die Entwicklung und Behandlung von Depressionen relevant sein könnten, einschließlich Neuroimmunmodulation, Regulation von neurotrophen Faktoren, Neuroprotektion und Neuroplastizität.

Die Studie hebt hervor, dass über zwei Drittel der Bevölkerung in den USA und Kanada suboptimale Vitamin-D-Spiegel aufweisen, was die Relevanz dieser Forschung unterstreicht. Sie fordert weitere Untersuchungen durch RCTs, um die Wirksamkeit von Vitamin-D-Supplementation zur Prävention und Behandlung von Depressionen zu überprüfen.

Kann Vitamin D bei Depressionen helfen?

Es gibt einige wissenschaftliche Studien und Übersichtsarbeiten, die sich mit dem Zusammenhang von Vitamin D-Mangel und Depressionen beschäftigen.


Eine dieser Übersichtsarbeiten , die wir gefunden haben, hat den Einfluss von Vitamin-D-Supplementation auf Depressionen anhand von randomisierten kontrollierten Studien untersucht und ausgewertet. Von den 8514 gesichteten Studien wurden 8 in die Analyse einbezogen. Die meisten Studien haben gezeigt, dass eine tägliche Dosis von Vitamin D in einigen Fällen positive Effekte auf depressive Symptome hatte. Fünf der eingeschlossenen Studien berichteten über positive Effekte, während drei Studien keine signifikanten Verbesserungen gezeigt haben. 

Ist Vitamin D stimmungsaufhellend?

Vitamin D wird oft als stimmungsaufhellend betrachtet und es gibt auch wissenschaftliche Hinweise, die diese Annahme unterstützen. Wie weiter oben beschrieben, haben mehrere Studien gezeigt, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit einem erhöhten Risiko für Depressionen verbunden sind. Außerdem haben Studien ergeben, dass eine Vitamin-D-Supplementation depressive Symptome verbessern kann, insbesondere bei Menschen mit einem bestehenden Vitamin-D-Mangel. Die besagten Studien haben wir weiter oben in dem Artikel für dich verlinkt.


Dennoch möchten wir dich darauf hinweisen, dass die Ergebnisse nicht durchgängig konsistent sind und es weiterer Forschung bedarf. Und außerdem wollen wir ebenfalls ausdrücklich sagen: Wenn du an psychischen Problemen, wie einer Depression oder anderen leidest, solltest du unbedingt mit einer Ärztin oder einem Arzt darüber sprechen und dich gegebenenfalls in eine entsprechende Therapie begeben.


In dringenden Fällen bekommst du unter den Rufnummern 0800 1110111 und 0800 1110222 sofortige Hilfe. Sie sind täglich 24 Stunden erreichbar, anonym und kostenlos. Es gibt auch ein muslimisches Seelsorgetelefon, welches 24 Stunden am Tag unter 030 443509821 erreichbar ist.

Kann Vitamin-D-Mangel Angst auslösen?

Ein Vitamin-D-Mangel kann möglicherweise Angst auslösen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit verschiedenen psychischen Gesundheitsproblemen, einschließlich Angstzuständen, in Verbindung gebracht werden können.


Eine der zuverlässigen Studien , die wir gefunden haben, wurde im „Metabolic Brain Disease“ Journal veröffentlicht. Sie hat herausgefunden, dass die Supplementation von Vitamin D bei Patienten mit generalisierter Angststörung (GAD) die Schwere der Symptome deutlich verbessern kann. Diese Intervention hat zu einem Anstieg des Serotoninspiegels und einer Reduktion des entzündlichen Biomarkers Neopterin geführt. Das ist ein Hinweis auf die potenziellen Vorteile von Vitamin D bei der Behandlung von Angstzuständen.


Eine weitere zuverlässige große Querschnittsstudie , die im Journal „Frontiers“ veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel signifikant mit einem höheren Risiko für Angstzustände verbunden sind. In dieser Studie wurde festgestellt, dass höhere Vitamin-D-Spiegel mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für Angstzustände korrelieren.