Eisbaden: Was bringt es und wie geht es zu Hause?
Vielleicht hast du es schon mal gesehen, dass Menschen im Winter in einer Eiseskälte in einen See oder Fluss springen? Oder hast du in einem Video gesehen, wie ein Athlet oder Sportler nach einem harten Work-out in eine Tonne voller Eiswasser springt? Das Phänomen nennt sich in Eisbaden oder auf Englisch Cold plunging. Dabei handelt es sich um ein oft kurzes Bad in eiskaltem Wasser. Wenn du mehr über den Gesundheitstrend wissen möchtest und was er mit unserem Körper anstellt, ist das der richtige Artikel für dich. Denn in diesem erklären wir, was sich Menschen davon versprechen, was Studien darüber aussagen und warum so viele professionelle Athleten auf die Eistonne schwören. Wir beschreiben ebenfalls, woher die Praxis eigentlich kommt, sich vollkommen bewusst in eiskaltes Wasser zu begeben. Und eines schon mal vorweg: Eisbaden ist nichts Neues und wird seit vielen, vielen Jahren von Menschen praktiziert.
Alle wichtigen Infos auf einen Blick:
Eisbaden , auch bekannt als Cold Plunging , ist eine Praxis, bei der man kurzzeitig in eiskaltes Wasser eintaucht. Obwohl es aktuell als Gesundheitstrend gilt, hat Eisbaden eine lange Tradition und wurde bereits in antiken Kulturen wie Griechenland und Rom sowie im 19. Jahrhundert durch Sebastian Kneipp populär gemacht. Seit den 2000er-Jahren hat sich das Interesse am Eisbaden verstärkt, etwa durch den Einfluss von Wim Hof . Eisbaden soll die Durchblutung fördern , das Immunsystem stärken , den Blutdruck senken und das allgemeine Wohlbefinden steigern . Besonders Profisportler nutzen es zur schnelleren Regeneration nach intensiven Trainingseinheiten, da die Kälte Entzündungen reduziert und die Muskelheilung unterstützt. Für Einsteiger empfiehlt es sich, mit kurzen Bädern von 1 bis 2 Minuten zu beginnen und die Dauer allmählich zu steigern. Es ist wichtig, auf den Körper zu hören und bei Unsicherheiten ärztlichen Rat einzuholen. Eisbaden kann zu verschiedenen Tageszeiten durchgeführt werden, je nach persönlichem Ziel und Lebensstil, um Energie zu steigern, Stress abzubauen oder die Muskelregeneration zu fördern.
Seit wann existiert Eisbaden als Gesundheitstrend?
Das Eisbaden erlebt seit einiger Zeit einen Hype und wird oft als neuer Gesundheitstrend beschrieben. Doch die Praktik, sich aus gesundheitlichen Gründen ganz bewusst in eiskaltes Wasser zu begeben, ist nicht neu, im Gegenteil.
Es wird seit Jahrtausenden von verschiedenen Kulturen und Menschen betrieben. So hat man schon im antiken Griechenland und Rom kalte Wasseranwendungen zur Stärkung der Gesundheit praktiziert. Und vielleicht sagt dir ja der Begriff Kneipen etwas? Dabei handelt es sich nicht um eine zünftige Kneipentour, sondern um eine Kaltwasser-Therapie. Sie wurde bereits im 19. Jahrhundert von dem deutschen Priester Sebastian Kneipp popularisiert, als Teil seiner Hydrotherapie.
Im 20. Jahrhundert wurde Eisbaden in verschiedenen Formen in den westlichen Wellness- und Gesundheitstrends integriert, jedoch eher sporadisch und ohne breite Anerkennung.
Das Interesse am Eisbaden wuchs dann in den 2000er-Jahren durch die Zunahme von Wellnessbewegungen sowie durch Berichte über die potenziellen gesundheitlichen Vorteile. Einer, der dann seit den 2010er-Jahren erheblich zur Popularisierung des Eisbades beigetragen hat, ist der niederländische Extremsportler Wim Hof, auch bekannt als "The Iceman". Seine Methoden und Studien zu den gesundheitlichen Vorteilen haben weltweit viel Aufmerksamkeit bekommen. Auch spielen Social-Media-Plattformen wie Instagram oder YouTube eine große Rolle bei der Verbreitung in den vergangenen Jahren.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Eisbaden seit Jahrhunderten existiert, aber erst in den letzten zwei Jahrzehnten als Gesundheitstrend wieder stark an Popularität gewonnen hat.
Ist Eisbaden gesund? Wenn ja, was bringt Eisbaden für den Körper?
Aber ist die starke Popularität gerechtfertigt oder handelt es sich nur um einen Social-Media Trend? Wir haben uns mal angeschaut, was beim Sprung ins kalte Wasser passiert:
Beim Eintauchen ziehen sich unsere Hautgefäße zusammen und um die Körpertemperatur zu halten, wird das Blut im Körperkern zentralisiert.
Wenn wir dann aus dem Wasser steigen, weiten sich die Gefäße sofort wieder und es kommt zu einer verstärkten Durchblutung. Das regelmäßige Zusammenziehen und Weiten der Gefäße gilt als gutes Training und kann den Blutdruck und den Ruhepuls von Menschen senken. Eine Studie aus der Schweiz und eine aus Finnland deuten außerdem darauf hin, dass das Eisbaden das allgemeine Wohlbefinden steigert und dass das Bad im kalten Wasser das Immunsystem stärken kann. Ebenfalls deuten die Studien auf eine bessere Regeneration nach dem Sport hin.
Nicht umsonst gehört der Sprung in die Eistonne zur festen Routine vieler professioneller Athleten und Sportler. Welche oft, neben den physischen Aspekten, von den Vorteilen auf die Psyche schwärmen. Lies im nächsten Absatz mehr darüber, warum viele Profisportler auf die Vorteile von Eisbaden setzen.
Warum praktizieren viele Profisportler Eisbaden?
Vielleicht hast du es auch schon das ein oder andere Mal in einem Video gesehen, dass ein Profisportler oder Athlet sich in eine Tonne oder eine Wanne voller Eiswasser legt. Und das meistens nach einem harten Work-out oder nach einem harten Wettkampf für die Regeneration.
Denn viele Profisportler praktizieren Eisbaden, weil es ihnen hilft, sich schneller von intensiven Trainingseinheiten und Wettkämpfen zu erholen. Die Kälte reduziert Entzündungen und Muskelkater, lindert Schmerzen und fördert die Regeneration der Muskeln.
Weiterhin fördert Eisbaden die Durchblutung, was die Heilung von Mikroverletzungen beschleunigen kann. Durch die Freisetzung von Endorphinen wird, wie oben beschrieben, ebenfalls das allgemeine Wohlbefinden gesteigert.
Und wie wir weiter oben bereits angesprochen haben, geht es auch um den psychologischen Effekt des Eisbadens. In Interviews mit Sportlern und Athleten hört man häufig, dass der Sprung ins eiskalte Wasser eine mentale Herausforderung darstellt, die dazu beiträgt, mentale Stärke zu entwickeln. Das Überwinden des anfänglichen Schocks und der Unannehmlichkeiten des kalten Wassers kann das Selbstvertrauen und die Willenskraft stärken. Außerdem berichten Sportler oft von einem gesteigerten Gefühl der Erfrischung und Klarheit nach dem Eisbaden, was die mentale Erholung und das allgemeine Wohlbefinden unterstützt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Eisbaden dazu beiträgt, die Leistung zu optimieren und die Erholungszeit zu verkürzen, was für Profisportler entscheidend ist.
Aber heutzutage ist das Eisbaden und seine Vorteile auf die Gesundheit auch in der breiten Bevölkerung angekommen. Deshalb erklären wir dir im nächsten Absatz, wie auch du Zuhause ein Eisbad hinbekommen kannst.
Eisbaden Anleitung
Für das Eisbaden bei dir Zuhause brauchst du eigentlich nicht viel. Am einfachsten ist es, wenn du es in der Badewanne machst. Alternativ kannst du aber auch eine große Regenwassertonne oder ähnliche große Behälter nutzen. Beginne einfach damit, deine Badewanne oder einen Behälter mit kaltem Wasser zu füllen und dann eine großzügige Menge Eiswürfel hinzuzufügen. Damit senkst du die Wassertemperatur auf etwa 10 bis 15 °C.
Wie lange Eisbaden?
Wichtig ist es, mit kurzen Bädern von ca. 1–2 Minuten anzufangen und die Dauer dann allmählich zu steigern, wenn dein Körper sich daran gewöhnt hat. Trage Badebekleidung und habe warme Kleidung oder eine Decke bereit, um dich danach schnell aufzuwärmen. Stelle sicher, dass du auf deinen Körper hörst und sofort aufhörst, wenn du dich unwohl fühlst. Das Eisbaden sollte sicher, kontrolliert und nicht alleine erfolgen.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob Eisbaden gut für dich und deinen Körper ist oder wenn du Kreislauferkrankungen hast, solltest du unbedingt davor mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen. Sich medizinischen Rat einzuholen, ist generell immer eine gute Idee, bevor du neue Dinge ausprobierst.
Wie oft Eisbaden?
Als Anfänger solltest du mit ein bis zwei Eisbädern pro Woche beginnen, um deinem Körper Zeit zu geben, sich an die Kälte zu gewöhnen. Achte darauf, die Dauer der Bäder allmählich zu erhöhen, beginnend mit 1–2 Minuten und langsam steigernd, wenn du dich wohler fühlst. Höre auf deinen Körper und vermeide es, zu übertreiben. Mit der Zeit kannst du die Häufigkeit und Dauer der Eisbäder erhöhen, aber es ist wichtig, vorsichtig und schrittweise vorzugehen, um deinen Körper nicht zu überfordern und Verletzungen oder Unterkühlung zu vermeiden.
Eisbaden morgens oder abends?
Der beste Zeitpunkt für das Eisbaden hängt von deinen persönlichen Zielen und deinem Lebensstil ab. Wir haben dir im Folgenden Argumente für ein Eisbad am Morgen, am Mittag und am Abend aufgelistet.
Morgens:
Energie und Wachsamkeit: Eisbaden am Morgen kann dich wachrütteln und mit Energie für den Tag versorgen. Es kann dir helfen, den Kreislauf anzuregen und die mentale Klarheit zu verbessern.
Mentale Stärke: Der Start in den Tag mit einer Herausforderung kann dein Selbstvertrauen und deine mentale Widerstandsfähigkeit stärken.
Mittags:
Erholung und Erfrischung: Wenn du eine anstrengende Trainingseinheit oder einen stressigen Vormittag hattest, kann ein Eisbad am Mittag dir helfen, dich zu erholen und für den Rest des Tages neue Energie zu tanken.
Pausenmanagement: Es kann eine effektive Methode sein, um eine produktive Pause einzulegen und den Fokus wiederzufinden.
Abends:
Muskelregeneration: Nach einem intensiven Training oder einem langen Arbeitstag kann Eisbaden am Abend die Muskelregeneration fördern und Entzündungen reduzieren.
Stressabbau: Ein Eisbad am Abend kann helfen, den Stress des Tages abzubauen und den Übergang in einen entspannten Abend zu erleichtern.
Insgesamt gibt es keinen "richtigen" Zeitpunkt für das Eisbaden. Es hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Zielen ab. Experimentiere mit verschiedenen Tageszeiten, um herauszufinden, wann das Eisbaden für dich am effektivsten ist.
Abschließend können wir sagen, dass viele Menschen aus der Longevity Community von den positiven Effekten des Eisbadens begeistert sind. Wenn du mehr über das Thema Longevity lernen möchtest, schau gerne in unserem Journal oder unserem Wissenshub vorbei. Auch können wir dir unseren ausführlichen, allgemeinen Artikel zu dem Thema Longevity ans Herz legen.