Lauf um dein Leben, aber nicht zu schnell: Moderates Joggen am besten für Longevity
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Lesezeit: 5 min
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Die Copenhagen City Heart Study (CCHS) gehört zu den bedeutendsten und bekanntesten prospektiven Bevölkerungsstudien weltweit. Sie wurde 1975 in Kopenhagen, Dänemark, gestartet und folgt seitdem fast 20.000 Männern und Frauen im Alter von 20 bis 93 Jahren bis heute. In diesem Artikel erklären wir dir die Studie mal etwas genauer und haben uns den Zusammenhang zwischen regelmäßigem Joggen und Langlebigkeit angeschaut. Wir vergleichen also die Lebensdauer der Teilnehmer, die regelmäßig joggen waren, mit der Lebensdauer von den Teilnehmern, die das nicht getan haben. Außerdem schauen wir uns an, wie sich die Intensität der Läufe auf die Langlebigkeit ausgewirkt hat.
Wichtige Informationen auf einen Blick:
Eine Studie, basierend auf der Copenhagen City Heart Study, hat die Auswirkungen von Joggen auf die langfristige Sterblichkeit untersucht. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf das Tempo, die Menge und die Häufigkeit des Joggens gelegt.
Einige der Hauptpunkte dieser Studie sind:
Optimale Jogging-Dosis: Joggen für 1 bis 2,4 Stunden pro Woche war mit der niedrigsten Sterblichkeit verbunden.
Jogging-Frequenz: Die optimale Frequenz für Joggen war 2- bis 3-mal pro Woche.
Tempo des Joggens: Langsames oder durchschnittliches Joggen zeigte die besten Ergebnisse im Hinblick auf die Senkung der Sterblichkeit. Strenges Joggen zeigte hingegen keinen statistisch signifikanten Unterschied zur Sterblichkeitsrate von Nicht-Joggern.
U-förmige Beziehung: Es gibt eine u-förmige Beziehung zwischen der Sterblichkeit und der Intensität des Joggens. Leichtes und mäßiges Joggen reduziert die Sterblichkeit, während intensives Joggen keine weiteren Vorteile bringt und sogar das Risiko erhöhen könnte.
Am Anfang des Artikels wollen wir dir direkt die Ergebnisse präsentieren. Die Informationen über das Joggen in der Copenhagen City Heart Study stammen hauptsächlich aus der vierten Auswertungsrunde aus den Jahren 2001–2003.
Diese Daten wurden später in der bekannten Studie zur Jogging-Dosis und deren Zusammenhang mit der Langzeitmortalität verwendet. Besagte Studie wurde im Journal of the American College of Cardiology unter dem Titel: Dose of Jogging and Long-Term Mortality im Jahr 2015 veröffentlicht.
Sie hat interessante und teilweise unerwartete Erkenntnisse über das Joggen und seine Auswirkungen auf die Gesundheit und Longevity gewonnen. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst:
Die CCHS fand heraus, dass regelmäßiges Joggen mit einer signifikant niedrigeren Sterblichkeitsrate verbunden ist. Menschen, die regelmäßig joggen, haben im Vergleich zu Nicht-Joggern eine längere Lebenserwartung. Konkret zeigte die Studie, dass Männer, die joggen, ihre Lebenserwartung um etwa 6,2 Jahre und Frauen um etwa 5,6 Jahre verlängern können.
Ein besonders interessantes Ergebnis der Studie ist, dass nicht nur das Joggen an sich vorteilhaft ist, sondern dass die Intensität und Häufigkeit des Joggens eine wichtige Rolle spielen. Die Studie zeigte, dass diejenigen, die mit moderater Intensität joggen (bis zu 2,5 Stunden pro Woche, 2–3 Mal pro Woche), die größten Vorteile in Bezug auf die Lebenserwartung haben. Jogger, die mehr als 4 Stunden pro Woche joggen oder mit hoher Intensität (schnelles Tempo, mehr als dreimal pro Woche) joggen, scheinen hingegen weniger von diesen Vorteilen zu profitieren.
Die CCHS legt nahe, dass die Beziehung zwischen der Dosis des Joggens und der Sterblichkeit u-förmig ist. Das bedeutet, dass sowohl völlige Inaktivität als auch sehr intensives Joggen mit einer höheren Sterblichkeit verbunden sind, während moderates Joggen am vorteilhaftesten ist.
Die Studie weist auch darauf hin, dass sehr intensives und häufiges Joggen möglicherweise gesundheitliche Risiken birgt. Diese könnten strukturelle Veränderungen des Herzens und der Arterien umfassen, die bei extremem Ausdauersport auftreten können. Dies deutet darauf hin, dass ein moderates Maß an körperlicher Aktivität möglicherweise die beste Balance zwischen Nutzen und Risiko bietet.
Insgesamt zeigen die Daten aus der CCHS, dass regelmäßiges Joggen in moderater Intensität eine sehr vorteilhafte Aktivität für die Gesundheit und die Lebensverlängerung ist. Übermäßiges Joggen könnte jedoch einige der gesundheitlichen Vorteile verringern und möglicherweise sogar Risiken bergen. Diese Ergebnisse haben dazu beigetragen, Empfehlungen für körperliche Aktivitäten zu formulieren, die nicht nur auf die Menge, sondern auch auf die Intensität der Aktivitäten achten.
In einem anderen Artikel haben wir bereits anhand von anderen Auswertungen der CCHS analysiert, welche Sportarten dein Leben verlängern können .
Wir haben vor diesem Artikel einen Artikel über Zone 2 Training geschrieben. Basierend auf den Ergebnissen und Daten der CCHS und deren Zusammenhang mit der Langzeitmortalität könnte man argumentieren, dass ein Training in der Zone 2, also im Bereich niedriger bis moderater Intensität, am besten für die Langlebigkeit geeignet sein könnte.
Denn Zone 2 Training ist ein moderates Ausdauertraining, bei dem du deine Herzfrequenz bei etwa 60–70 % deiner maximalen Herzfrequenz hältst.
Die Ergebnisse der CCHS haben gezeigt, dass leichtes bis moderates Joggen (entsprechend einem langsamen bis durchschnittlichen Tempo und einer Frequenz von 2- bis 3-mal pro Woche) mit der niedrigsten Sterblichkeitsrate verbunden war. Diese Art des Trainings entspricht weitgehend dem, was als Zone 2 Training bezeichnet wird. Ein Intensitätsbereich, in dem das Herz-Kreislauf-System effizient arbeitet und der Körper hauptsächlich Fett als Energiequelle nutzt.
Für ein besseres Verständnis wollen wir dir in den folgenden Absätzen ebenfalls die Studie und deren Methodik ein wenig näher erklären. Also, um was für eine Studie handelt es sich bei der Copenhagen City Heart Study ?
Die CCHS ist eine sogenannte prospektive Bevölkerungsstudie. Das bedeutet eine Langzeitbeobachtung einer spezifischen Gruppe von Menschen mit dem Ziel, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Lebensfaktoren und der Entstehung von Krankheiten zu erforschen.
Die Methodik der CCHS ist ein entscheidender Aspekt, der die Qualität und die Ergebnisse der Studie maßgeblich beeinflusst hat. Hier eine Zusammenfassung:
Die CCHS wurde als prospektive Bevölkerungsstudie im Jahr 1975 in Kopenhagen gestartet. Eine zufällige Stichprobe von fast 20.000 Männern und Frauen im Alter von 20 bis 93 Jahren wurde aus einer Population von etwa 90.000 Einwohnern im Stadtteil Østerbro und einem Drittel von Nørrebro in Kopenhagen gezogen. Diese Personen wurden auf Basis ihrer Geburtsdaten zufällig ausgewählt. Die Einladungen zur Teilnahme wurden nach einem systematischen Verfahren versendet, um sicherzustellen, dass die Stichprobe repräsentativ ist.
Die Teilnehmer durchliefen eine Reihe von Untersuchungen, die standardisierte Verfahren für kardiovaskuläre epidemiologische Studien umfassten. Diese umfassten:
Fragebögen: Teilnehmer füllten Fragebögen aus, die Informationen zu Symptomen, Krankheiten, Medikamentengebrauch, familiärer Vorbelastung, sozioökonomischem Status, Rauch- und Trinkgewohnheiten, körperlicher Aktivität und dem Gesundheitsverhalten enthielten.
Klinische Untersuchungen: Dazu gehörten Messungen wie Blutdruck, Gewicht, Größe, Elektrokardiogramme (EKG), Lungenfunktionstests, Blutproben und andere körperliche Untersuchungen. Diese wurden in verschiedenen Stationen durchgeführt.
Laboranalysen: Blutproben wurden auf verschiedene kardiovaskuläre Risikofaktoren untersucht, darunter Cholesterin, HDL, Triglyceride, Glukose und später auch genetische Marker.
Zusätzlich zur Hauptstudie wurden auch Sub-Studien durchgeführt, in denen spezifische Fragestellungen untersucht wurden. Dies umfasste genetische Analysen, psychosoziale Faktoren, Arthritis, Epilepsie, Demenz und den Einfluss von Alkohol auf die Gesundheit.
Die gesammelten Daten wurden verwendet, um die Prävalenz und Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Lungenerkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen zu beschreiben. Es wurden Zusammenhänge zwischen den erhobenen Variablen und der Morbidität und Mortalität untersucht.
Die langfristige Nachverfolgung der Teilnehmer (fast 100 % Follow-up-Rate) hat es ermöglicht, Veränderungen im Gesundheitsstatus und den Einfluss von Risikofaktoren über die Zeit hinweg zu analysieren. Es ermöglicht aber auch, Faktoren wie Sport und deren Einfluss auf die Gesundheit und Longevity zu analysieren. Und genau das haben wir in dem Fall von Joggen im nächsten Absatz gemacht.
Wenn dich das Thema Longevity interessiert und du generell an einem gesunden Lebensstil interessiert bist, schau doch mal in unserem Journal vorbei. Dort posten wir regelmäßige Artikel sowie Auswertungen von Studien, wie zu den Vorteilen von Hydrogen Wasser. Du kannst uns auch auf Social Media folgen. Wir sind auf Instagram , TikTok und YouTube .