Die Schere zwischen Lebensspanne und Gesundheitsspanne geht auch in Deutschland weiter auf: im Osten am schlimmsten, im Süden am besten
Eine neue Studie hat die Lücke zwischen der Lebensspanne und der Gesundheitsspanne in 183 WHO-Mitgliedstaaten, inklusive Deutschland, untersucht. Das Ergebnis? Die Studie zeigt, dass Menschen weltweit zwar länger leben, aber die zusätzlichen Jahre oft von Krankheiten oder Einschränkungen geprägt sind . Es gibt also eine wachsende Lücke zwischen der Gesamtdauer des Lebens (Lebensspanne) und den Jahren, in denen man gesund und ohne größere Beschwerden lebt (Gesundheitsspanne).
Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie für dich zusammengefasst und sie mit einer weiteren Studie ergänzt.
Diese hat sich mit regionalen Unterschieden und Trends zur gesunden Lebenserwartung (HLE) in Deutschland beschäftigt. Wir zeigen dir in diesem Artikel also neben den globalen Trends, in welchen Regionen in Deutschland die Menschen am längsten gesund leben und erklären, warum das so ist. Schau dir jetzt alle Ergebnisse kompakt auf einen Blick an. Im Verlauf des Artikels erklären wir dir natürlich auch alles im Detail.
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Kurzfassung der Studienergebnisse für Deutschland allgemein:
Lücke: Frauen 11,7 Jahre, Männer 8,1 Jahre.
Frauen stärker betroffen: +3,6 Jahre größere Lücke durch längeres Leben und chronische Krankheiten (z. B. Osteoporose, Depressionen).
Hauptursachen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, mentale und muskuloskelettale Probleme.
Empfehlungen: Prävention stärken, geschlechtsspezifische Maßnahmen fördern.
Wahre Bluezones von Deutschland: Wo ist die gesunde Lebenserwartung (HLE) in Deutschland am höchsten, wo am niedrigsten und warum:
Süden (Bayern, Baden-Württemberg)
Höchste gesunde Lebenserwartung (HLE) bei Männern und Frauen.
Gründe: Wohlstand, gesunde Lebensweise, gute Gesundheitsversorgung.
Norden (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen)
HLE hoch bei Älteren, Stagnation bei Jüngeren.
Gründe: Gute Bedingungen, aber urbane Belastungen.
Westen (NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland)
Mittlere HLE, niedriger bei älteren Frauen.
Gründe: Umweltbelastung, soziale Ungleichheit.
Osten (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Thüringen usw.)
Niedrigste HLE in allen Gruppen.
Gründe: Soziale Benachteiligung, mehr chronische Krankheiten, ungesunde Gewohnheiten.
Trends in Deutschland:
Positive Entwicklung bei Älteren (65–79 Jahre): Steigende Anzahl gesunder Lebensjahre in allen Regionen.
Negative Trends bei Jüngeren (20–64 Jahre): Stagnation oder Rückgang, insbesondere bei Frauen.
Was ist die Gesundheitsspanne?
Am Anfang des Artikels wollen wir dir aber einmal kurz erklären, was die sogenannte Gesundheitsspanne ist und wie sie sich von der Lebensspanne unterscheidet.
Lebensspanne
Die Lebensspanne ist die Gesamtdauer, die eine Person lebt. Also die Anzahl der Jahre von der Geburt bis zum Tod.
Gesundheitsspanne
Die Gesundheitsspanne beschreibt die Anzahl der Jahre, die eine Person in guter Gesundheit lebt, also ohne größere Krankheiten oder Einschränkungen.
Der Unterschied
Die Lebensspanne umfasst alle Jahre, egal ob gesund oder krank. Die Gesundheitsspanne bezieht sich nur auf die Jahre, in denen man fit und gesund ist.
Warum ist das ein solch wichtiges Thema für uns?
Weil es genau dabei um Longevity geht. Es geht darum, die Gesundheitsspanne zu verlängern und nicht darum, ewig zu leben. Die WHO ist da übrigens genau derselben Meinung und empfiehlt, präventive Maßnahmen zu treffen, um die Gesundheitsspanne zu verlängern.
Und genau da kommen unsere Longevity Supplements ins Spiel, in Verbindung mit einem guten Lebensstil natürlich.
Das Ziel von Spacegarden ist es, die Gesundheitsspanne so nah wie möglich an die Lebensspanne heranzubringen, damit Menschen länger gesund und aktiv bleiben und leben können.
Neue Studie besagt: Die Schere zwischen Lebensspanne und Gesundheitsspanne geht weltweit weiter auf
Aber kommen wir nun zu der neuen Studie¹. Sie wurde am 11. Dezember 2024 im JAMA Network Open, einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift, veröffentlicht. Die beiden Autoren heißen Armin Garmany (BS) und Andre Terzic (MD, PhD).
Es handelt sich um eine retrospektive Querschnittsstudie, basierend auf Daten von 2000 bis 2019 . Untersucht wurden 183 Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Die Daten stammen aus der Global Health Observatory-Datenbank der WHO, die globale Gesundheitsstatistiken sammelt.
Wir erklären die jetzt zuerst, was die Studie über die Lücke zwischen Lebensspanne und Gesundheitsspanne weltweit aussagt.
Zusammenfassung der weltweiten Ergebnisse zur Lücke zwischen Lebensspanne und Gesundheitsspanne:
Die Lücke wächst weltweit:
Menschen leben länger, aber die zusätzlichen Jahre werden oft mit Krankheiten oder Einschränkungen verbracht.
Im Durchschnitt beträgt die Lücke 9,6 Jahre (2019), was einen Anstieg um 13 % im Vergleich zu 2000 bedeutet.
Gründe:
- Fortschritte in der Medizin reduzieren die Sterblichkeit, führen aber dazu, dass mehr Menschen mit chronischen Krankheiten länger leben.
- Der Anstieg nichtübertragbarer Krankheiten (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Demenz) ist ein Hauptfaktor.
Geschlechterunterschiede:
- Frauen haben weltweit eine größere Lücke als Männer: durchschnittlich 2,4 Jahre mehr.
- Frauen verbringen oft mehr Jahre mit Krankheiten wie Arthritis, Osteoporose und Depressionen.
Gründe:
- Frauen leben länger, sind aber häufiger von chronischen Krankheiten betroffen, die nicht tödlich sind, aber die Lebensqualität beeinträchtigen.
- Hormonelle Veränderungen (z. B. nach der Menopause) erhöhen das Risiko für bestimmte Krankheiten wie Osteoporose.
Unterschiede zwischen Ländern:
- Länder mit der größten Lücke: USA (12,4 Jahre), Australien, Großbritannien und Neuseeland.
- Länder mit der kleinsten Lücke: Lesotho (6,5 Jahre), Somalia und die Zentralafrikanische Republik.
Gründe:
- In wohlhabenden Ländern leben Menschen länger, leiden aber häufiger an chronischen Krankheiten durch ungesunde Lebensweisen (z. B. wenig Bewegung, ungesunde Ernährung).
- In ärmeren Ländern ist die Lebenserwartung oft kürzer, und Krankheiten führen schneller zum Tod, anstatt lange Jahre mit Einschränkungen zu verursachen.
Zusammenhang mit Krankheiten:
- Chronische nichtübertragbare Krankheiten (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, mentale Störungen) sind die Hauptursache für die Lücke.
- In den USA beispielsweise tragen mentale und muskuläre Krankheiten am stärksten zur Krankheitslast bei.
Gründe:
- Der globale Trend zu längerer Lebensdauer bedeutet, dass mehr Menschen ein Alter erreichen, in dem chronische Krankheiten häufiger auftreten.
- Verbesserte Gesundheitsversorgung reduziert die Sterblichkeit, verlängert aber die Jahre mit Krankheit.
Fazit:
Die wachsende Lücke zwischen Lebens- und Gesundheitsspanne zeigt, dass längeres Leben nicht automatisch gesundes Leben bedeutet. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, nicht nur die Lebensdauer zu verlängern, sondern auch Prävention und Gesundheitsförderung zu priorisieren, um die Qualität der gewonnenen Jahre zu verbessern.
Diese Ergebnisse spiegeln genau unsere Philosophie und unsere Interpretation von Longevity wider. Die Wissenschaft, so lange wie möglich, so gesund, aktiv und zufrieden wie möglich zu leben.
Zusammenfassung der Ergebnisse zur Lücke zwischen Lebensspanne und Gesundheitsspanne in Deutschland:
Die Lücke in Deutschland:
Die Healthspan-Lifespan Gap (Lücke) beträgt in Deutschland:
Frauen: 11,6 Jahre
Männer: 9,2 Jahre
Frauen leben also länger, verbringen aber deutlich mehr Jahre mit gesundheitlichen Einschränkungen.
Gründe:
Frauen in Deutschland haben eine höhere Lebenserwartung, aber auch ein höheres Risiko für chronische Krankheiten wie Osteoporose oder Gelenkprobleme.
Hormonelle Veränderungen nach der Menopause verstärken das Risiko für chronische Erkrankungen.
Größere Geschlechterunterschiede:
In Deutschland beträgt der Unterschied zwischen Frauen und Männern 3,6 Jahre, einer der größten weltweit.
Gründe:
Frauen neigen dazu, länger mit Krankheiten zu leben, da sie weniger häufig an akuten Krankheiten sterben, die oft bei Männern auftreten (z. B. Herzinfarkt).
Muskuloskelettale Krankheiten (z. B. Arthrose) und mentale Störungen (z.B. Depressionen) sind bei Frauen häufiger und ziehen sich über längere Zeiträume hin.
Hauptursachen der Lücke:
In Deutschland wird die Lücke stark durch chronische, nicht übertragbare Krankheiten geprägt. Dazu zählen:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Diabetes
Muskel- und Skelettprobleme (z. B. Arthrose, Osteoporose)
Auch mentale Störungen wie Depressionen und Angstzustände tragen zur Krankheitslast bei.
Gründe:
- Der Lebensstil spielt eine große Rolle: Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Stressbelastung erhöhen das Risiko für diese Erkrankungen.
- Der Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung verlängert das Leben, führt aber auch dazu, dass Menschen länger mit Krankheiten leben.
Vergleich zu anderen Ländern:
Deutschland gehört zu den Ländern mit einer größeren Lücke, ähnlich wie die USA, Großbritannien und Australien.
In ärmeren Ländern, wie Lesotho oder Somalia, ist die Lücke kleiner, da die Lebenserwartung dort insgesamt kürzer ist und Krankheiten oft tödlich verlaufen, bevor sie zu langfristigen Einschränkungen führen.
Fazit:
In Deutschland zeigt die Studie, dass die zusätzliche Lebenszeit durch medizinischen Fortschritt oft von chronischen Krankheiten geprägt ist. Besonders Frauen sind betroffen, was auf längere Lebensdauer, hormonelle Faktoren und geschlechtsspezifische Krankheitslast zurückzuführen ist.
Wie kann man laut der Studie die Lücke schließen?
Die Studie macht deutlich, dass die Lücke durch eine Kombination aus Prävention, gezielter Behandlung chronischer Krankheiten und Förderung eines gesunden Lebensstils verkleinert werden kann.
Besonders wichtig ist ein proaktiver Ansatz, der den Fokus auf gesunde Lebensjahre statt nur auf Lebensverlängerung legt. Und dabei wären wir wieder genau bei der Definition von Longevity.
Regionale Blue Zones Deutschland: Wo leben die Menschen am längsten gesund, wo am kürzesten und warum?
Kommen wir nun von den globalen Zahlen und der Lage in ganz Deutschland zu der regionalen Gesundheitsspanne in Deutschland. Wir haben dazu eine weitere Studie² analysiert. Die Studie hat regionale Unterschiede und Trends in der gesunden Lebenserwartung (HLE) in Deutschland zwischen 2002 und 2019 untersucht.
Hier ist die Zusammenfassung der Ergebnisse zur gesunden Lebenserwartung (HLE) in den vier Regionen Deutschlands, inklusive der Gründe für die Unterschiede:
Süden (Bayern, Baden-Württemberg)
Ergebnisse:
Höchste HLE bei Männern und Frauen in fast allen Altersgruppen.
Sowohl die Lebenserwartung als auch der Anteil der gesunden Jahre sind hier am höchsten.
Gründe:
Sozioökonomische Vorteile: Höheres Einkommen, niedrige Arbeitslosigkeit und bessere Bildung.
Gesünderer Lebensstil: Weniger Rauchen, mehr Bewegung und bewusste Ernährung.
Gute Gesundheitsversorgung: Überdurchschnittlich viele Kliniken und Ärzte pro Einwohner.
Norden (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen)
Ergebnisse:
HLE ist bei älteren Frauen (65–79 Jahre) am höchsten.
Jüngere Altersgruppen zeigen jedoch stagnierende oder leicht rückläufige HLE.
Gründe:
Positive Faktoren: Zugang zu Gesundheitsdiensten und generell gute Lebensbedingungen.
- Rückschläge bei Jüngeren: Stress, Arbeitsbelastung und Risikofaktoren wie Rauchen oder Bewegungsmangel in urbanen Gebieten (z. B. Hamburg, Bremen).
Westen (Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland)
Ergebnisse:
Mittlere HLE im Vergleich zu anderen Regionen.
Bei Frauen zwischen 65 und 79 Jahren niedrigster Anteil gesunder Jahre an der Lebenserwartung.
Gründe:
Industrie und Urbanisierung: Höhere Belastung durch Umweltfaktoren und weniger aktive Lebensstile in Ballungsräumen (z. B. Ruhrgebiet).
- Soziale Ungleichheit: Deutlichere Unterschiede zwischen sozioökonomischen Gruppen, was sich auf die Gesundheit auswirkt.
Osten (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)
Ergebnisse:
Niedrigste HLE in allen Altersgruppen, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
Männer im Osten haben auch den niedrigsten Anteil gesunder Jahre an der Lebenserwartung (z. B. 65,5 % in der Altersgruppe 65–79 Jahre).
Gründe:
Sozioökonomische Benachteiligung: Höhere Arbeitslosigkeit, niedrigere Einkommen und Bildungsniveaus.
Höhere Krankheitslast: Mehr chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und mentale Belastungen.
- Rauchen und Alkohol: Höhere Prävalenz dieser Risikofaktoren im Vergleich zu anderen Regionen.
Zusammenfassung der regionalen Unterschiede:
Der Süden profitiert von sozioökonomischen Vorteilen, einem gesunden Lebensstil und guter Gesundheitsversorgung.
Der Osten hat mit den Folgen sozioökonomischer Benachteiligung, höherer Krankheitslast und ungesundem Verhalten zu kämpfen.
Der Norden zeigt positive Entwicklungen bei älteren Frauen, hat aber Rückschläge bei Jüngeren.
Der Westen liegt im Mittelfeld, leidet aber unter den Belastungen in stark urbanisierten Gebieten.
Die Ergebnisse verdeutlichen, wie stark soziale, wirtschaftliche und kulturelle Faktoren die Gesundheit beeinflussen.
Wichtigste Zahlen und Ergebnisse der Studie auf einen Blick:
Regionale Unterschiede in der gesunden Lebenserwartung (HLE):
Süden: Höchste gesunde Lebenserwartung bei Männern und Frauen.
Osten: Niedrigste HLE in allen Altersgruppen, besonders bei Männern.
Norden: Höchste HLE bei älteren Frauen (65–79 Jahre), Rückgang bei jüngeren Frauen (20–54 Jahre).
Westen: Mittlere HLE, niedrigster Anteil gesunder Jahre bei älteren Frauen (65–79 Jahre: 56,8 %).
HLE nach Altersgruppen (2014–2019):
20–54 Jahre: Stagnation oder Rückgang, besonders bei Frauen im Norden.
55–64 Jahre: Tendenziell leicht rückläufige HLE in mehreren Regionen.
65–79 Jahre: Deutliche Verbesserung der HLE und Kompression der Morbidität.
Männer: Höchster Anteil gesunder Jahre im Norden (72,0 %), niedrigster im Osten (65,5 %).
Frauen: Höchster Anteil im Norden (64,3 %), niedrigster im Westen (56,8 %).
Trends:
Positive Entwicklung bei Älteren (65–79 Jahre): Steigende Anzahl gesunder Lebensjahre in allen Regionen.
Negative Trends bei Jüngeren (20–64 Jahre): Stagnation oder Rückgang, insbesondere bei Frauen.
Fazit:
Regionale Unterschiede sind bei der HLE größer als bei der allgemeinen Lebenserwartung.
Die positiven Trends bei Älteren deuten auf eine Kompression der Morbidität hin.
Bei Jüngeren zeigen sich bedenkliche Entwicklungen, die gezielte Maßnahmen erfordern.
Wenn du mehr zur Lebenserwartung in Deutschland wissen möchtest, lies unseren Artikel:
Die wissenschaftlichen Quellen:
1: Quelle: JAMA Network Titel: Global Healthspan-Lifespan Gaps Among 183 World Health Organization Member States Link: https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2827753
2: Quelle: Springer Nature Link Titel: Regionale Unterschiede und Trends in gesunder Lebenserwartung in Deutschland Link: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03864-y