Welcher Schlafrhythmus ist am besten für die Gesundheit?

Frau im Bett Morgen

Über die Wichtigkeit von Schlaf gibt es heutzutage keine zwei Meinungen mehr. Er ist essenziell für die menschliche Gesundheit und auch für die Langlebigkeit. Im Zusammenhang mit diesem Thema fällt zwangsläufig immer wieder der Begriff Schlafrhythmus, dieser beschreibt den regelmäßigen Ablauf, wann du schläfst und wann du wach bist. Und genau darum geht es in diesem Artikel. Wir beantworten die Frage, was der Schlafrhythmus eigentlich ist, welcher am besten für die Gesundheit ist und was er mit dem Zirkadianen Rhythmus zu tun hat. Außerdem schauen wir auf die verschiedenen Schlafphasen und beschreiben, wie du deinen Schlafrhythmus ändern und normalisieren kannst. Natürlich gehen wir auch darauf ein, welche Dinge du vermeiden solltest und welche wissenschaftlichen Studien es zu dem Thema gibt. 

Alle wichtigen Infos auf einen Blick:

Laut dem wissenschaftlichen Artikel The Extraordinary Importance of Sleep, ist konsolidierter Schlaf, der im Einklang mit dem natürlichen zirkadianen Rhythmus steht, am besten für die Gesundheit. Das bedeutet, dass Schlaf am besten ist, wenn er nachts erfolgt und nicht fragmentiert ist, also in einer durchgehenden, ungestörten Phase stattfindet. Der Artikel hebt hervor, dass ein Schlafrhythmus, der sich an den natürlichen biologischen Uhren orientiert und regelmäßige Schlafenszeiten einhält, die kognitive Leistungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden fördert.

Was bedeutet Schlafrhythmus überhaupt?

Zu Beginn des Artikels wollen wir erst mal erklären, was der Schlafrhythmus überhaupt ist. Danach gehen wir darauf ein, wo der Unterschied zwischen Schlafrhythmus und Schlafroutine liegt. Denn das sind zwei Begriffe die öfter verwechselt oder überschnitten werden.


Dein Schlafrhythmus bezieht sich auf die regelmäßigen Muster, nach denen du schläfst und wach bist. Diese Muster werden durch deinen zirkadianen Rhythmus gesteuert, eine innere Uhr, die ungefähr einem 24-Stunden-Zyklus folgt. Dieser Rhythmus wird von Faktoren wie Licht und Dunkelheit beeinflusst und reguliert, wann du dich müde fühlst und wann du wach bist. Den zirkadianen Rhythmus beschreiben wir dir aber weiter unten im Artikel noch mal in einem Absatz genauer.


Ein stabiler Schlafrhythmus bedeutet, dass du immer zu ähnlichen Zeiten ins Bett gehst und aufwachst. Das ist für die Qualität und Erholung deines Schlafes wichtig. Unregelmäßigkeiten im Schlafrhythmus, wie häufig wechselnde Schlafzeiten, können deinen zirkadianen Rhythmus stören und zu Schlafproblemen führen. 

Sind Schlafroutine und Schlafrhythmus dasselbe?

Der Schlafrhythmus und die Schlafroutine sind oft genannte Begriffe, wenn es um einen gesunden Schlaf geht. In vielen Artikeln, die wir zu diesem Thema gelesen haben, werden sie aber auch leider oft verwechselt oder zusammengemischt. Daher wollen wir dir in diesem Absatz erklären, dass sie nicht dasselbe sind, auch wenn sie miteinander zusammenhängen.

Frau im Bett

Schlafrhythmus:

Bezieht sich auf den natürlichen, biologischen Zyklus deines Körpers, der deinen Schlaf- und Wachrhythmus steuert. Dieser Zyklus, auch zirkadianer Rhythmus genannt, wird durch innere und äußere Faktoren, wie Licht und Dunkelheit, beeinflusst und reguliert, wann du müde wirst und wann du aufwachst.

Schlafroutine:

Bezieht sich auf die bewussten Gewohnheiten und Rituale, die du vor dem Schlafengehen ausführst, um dich auf den Schlaf vorzubereiten. Dazu gehören Dinge wie eine feste Schlafenszeit, das Vermeiden von Bildschirmen vor dem Schlafen oder das Lesen eines Buches, um den Körper und Geist auf den Schlaf einzustimmen.


Während der Schlafrhythmus ein biologisches Muster ist, das von deinem Körper gesteuert wird, ist die Schlafroutine eine Reihe von Aktivitäten, die du bewusst gestaltest, um den Schlafrhythmus zu unterstützen und die Schlafqualität zu verbessern. Beide sind wichtig für gesunden Schlaf, arbeiten aber auf unterschiedliche Weise.

Der Zirkadianer Rhythmus oder besser gesagt, die innere Uhr 

Jetzt haben wir ihn schon des Öfteren erwähnt, den Zirkadianer Rhythmus, der auch als innere Uhr bezeichnet wird. Aber was ist das eigentlich für ein Rhythmus und wie funktioniert er? Dazu haben wir einen wissenschaftlichen Artikel, mit dem Titel „ Overview of Circadian Rhythms “, analysiert. Verfasst wurde er von Martha Hotz Vitaterna, Joseph S. Takahashi und Fred W. Turek.


Zuerst muss man dazu sagen, dass es nicht nur einen zirkadianen Rhythmus gibt, sondern mehrere zirkadiane Rhythmen.


Ein zirkadianer Rhythmus ist laut dem wissenschaftlichen Artikel ein selbstregulierender, ungefähr 24-stündiger Zyklus, der zahlreiche biologische Prozesse in Lebewesen steuert. Diese Rhythmen sind nicht nur Reaktionen auf äußere Signale wie Licht und Dunkelheit, sondern werden von einer inneren „biologischen Uhr“ kontrolliert, die sich in densuprachiasmaticus Kernen (SCN) im Gehirn befindet. Zirkadiane Rhythmen sorgen dafür, dass physiologische Prozesse, wie der Schlaf-Wach-Zyklus, Hormonsekretion und Körpertemperatur, synchronisiert und auf die täglichen Veränderungen der Umwelt abgestimmt sind. Sie bleiben auch ohne äußere Zeitgeber wie Licht bestehen, können jedoch durch solche Signale angepasst und beeinflusst werden.

Was hat der zirkadiane Rhythmus mit dem Schlafrhythmus zu tun?

Ein zirkadianer Rhythmus beeinflusst den Schlafrhythmus, indem er steuert, wann Du Dich müde fühlst und wann Du wach wirst. Diese innere „biologische Uhr“, die in den suprachiasmaticus Kernen (SCN) des Gehirns sitzt, reguliert den Schlaf-Wach-Zyklus in Übereinstimmung mit dem 24-Stunden-Tag-Nacht-Zyklus. Der zirkadiane Rhythmus sorgt dafür, dass der Körper zu bestimmten Zeiten des Tages Schlaf und Wachsein „vorprogrammiert“ hat.


Er wird stark durch Licht beeinflusst. Am Morgen signalisiert helles Licht dem Körper, wach zu bleiben, während die Dunkelheit am Abend die Freisetzung von Melatonin fördert, einem Hormon, das den Schlaf einleitet.


Wenn der zirkadiane Rhythmus aus dem Gleichgewicht gerät, wie durch Schichtarbeit oder Jetlag, kann es zu Schlafstörungen kommen, da der Schlafrhythmus nicht mehr optimal auf die äußeren Bedingungen abgestimmt ist.

Schlafrhythmus: Welche Studien gibt es?

Bei unseren Artikeln legen wir immer großen Wert auf gute wissenschaftliche Quellen. Deshalb recherchieren wir immer, welche wissenschaftlichen Studien es zu jeweiligen Thema gibt. Und zu dem Thema Schlaf gibt es unzählige.


Datenbanken wie PubMed , die wissenschaftliche Artikel aus Medizin und Biowissenschaften archivieren, enthalten alleine über 100.000 Artikel und Studien zum Thema Schlaf. Wenn man alle verfügbaren Studien weltweit, inklusive in anderen Datenbanken und nicht publizierten Forschungen, zusammenzählt, könnte die Zahl leicht höher liegen.


Deshalb haben wir einen wissenschaftlichen Artikel gesucht, der sich mit den wichtigsten Studien zu dem Thema befasst und diese auch zusammenfasst. Dieser trägt den Titel: The Extraordinary Importance of Sleep und wurde von der medizinische Autorin Susan L. Worley verfasst.


Lies im nächsten Absatz, was darin über den besten Schlafrhythmus für Menschen steht. 

Welcher Schlafrhythmus ist am besten für die Gesundheit?

Der Artikel betont, dass konsolidierter Schlaf, der im Einklang mit dem natürlichen zirkadianen Rhythmus steht, am besten für die Gesundheit ist. Das bedeutet, dass Schlaf am besten ist, wenn er nachts erfolgt und nicht fragmentiert ist, also in einer durchgehenden, ungestörten Phase stattfindet. Der Artikel hebt hervor, dass ein Schlafrhythmus, der sich an den natürlichen biologischen Uhren orientiert und regelmäßige Schlafenszeiten einhält, die kognitive Leistungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden fördert.


Ein Schlafrhythmus, der im Einklang mit der inneren biologischen Uhr steht, folgt laut dem Artikel einem regelmäßigen Muster, das den natürlichen zirkadianen Rhythmus des Körpers respektiert. Typischerweise sieht dieser Rhythmus so aus:

Konstante Schlafenszeiten:

Du gehst jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und wachst zur gleichen Zeit auf, auch an Wochenenden. Diese Regelmäßigkeit hilft, den zirkadianen Rhythmus stabil zu halten.

Schlafenszeit am Abend:

Der ideale Zeitpunkt, um schlafen zu gehen, liegt normalerweise zwischen 22:00 und 23:00 Uhr, wenn der Körper beginnt, das Schlafhormon Melatonin in größerer Menge zu produzieren. Dies fördert das Einschlafen.

Aufwachzeit am Morgen:

Das Aufwachen sollte in den frühen Morgenstunden, etwa zwischen 6:00 und 8:00 Uhr, erfolgen, wenn das Licht den Körper auf natürliche Weise auf das Wachsein vorbereitet.

Ausreichende Schlafdauer:

Erwachsene benötigen in der Regel 7–9 Stunden Schlaf pro Nacht, um erholt und gesund zu bleiben.

Licht- und Dunkelheitsnutzung:

Du nutzt tagsüber natürliches Licht, um wach und alert zu bleiben. Abends reduzierst du künstliches Licht, insbesondere Blaulicht von Bildschirmen, in den Stunden vor dem Schlafengehen. Um den natürlichen Melatoninfluss nicht zu stören.


Ein solcher Rhythmus unterstützt die natürliche Funktionsweise des Körpers, fördert eine erholsame Nachtruhe und optimiert die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden.

Schlafrhythmus ändern und normalisieren: Geht das?

Der oben genannte Artikel geht auch darauf ein, wie du deinen Schlafrhythmus ändern und normalisieren kannst. Hier sind die Schritte, die darun vorgeschlagen werden. 

Schrittweise Anpassung:

Verschiebe deine Schlafenszeit und Aufwachzeit schrittweise um 15 bis 30 Minuten pro Tag, bis du den gewünschten Rhythmus erreichst.

Regelmäßige Schlafenszeiten: 

Gehe jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehe zur gleichen Zeit auf, auch am Wochenende. Diese Regelmäßigkeit hilft, deinen zirkadianen Rhythmus neu zu justieren.

Licht nutzen:

Morgens solltest du dich hellem Tageslicht aussetzen, um deinen Körper auf Wachsein einzustellen. Abends solltest du künstliches Licht, besonders Blaulicht von Bildschirmen, vermeiden, um das Einschlafen zu erleichtern.

Schlaffördernde Routinen:

Etabliere eine entspannende Abendroutine, wie Lesen oder ein warmes Bad, um deinem Körper zu signalisieren, dass es Zeit zum Schlafen ist. Wenn du Inspiration benötigst, ließ hier mehr über die  Schlafroutine von LeBron James und Novak Djokovic

Vermeidung von Stimulanzien:

Vermeide Koffein und schwere Mahlzeiten am Abend, da sie den Schlaf stören können.


Mit diesen Maßnahmen kannst du deinen Schlafrhythmus allmählich anpassen, sodass er besser zu deinem Lebensstil passt und deine Gesundheit unterstützt.

Nacht durchmachen um schlafrhythmus wiederherstellen

Es ist in der Regel keine gute Idee, die Nacht durchzumachen, um den Schlafrhythmus wiederherzustellen. Obwohl es kurzfristig helfen kann, Dich extrem müde zu machen und am nächsten Abend früh einzuschlafen, birgt es einige Risiken:


Negative Auswirkungen auf die Gesundheit: Eine durchwachte Nacht kann zu Erschöpfung, verminderten kognitiven Fähigkeiten, Stimmungsschwankungen und einem geschwächten Immunsystem führen.


Schlechte Schlafqualität: Selbst wenn Du am nächsten Abend müde ins Bett fällst, kann der Schlaf weniger erholsam sein, da Dein Körper gestresst ist.


Rückfälligkeit: Es besteht die Gefahr, dass Du in den folgenden Tagen wieder in alte Muster verfällst, besonders wenn Du extrem müde bist.


Stattdessen ist es besser, den Schlafrhythmus schrittweise anzupassen, indem Du Dich an feste Schlaf- und Aufwachzeiten hältst und dabei gesunde Schlafgewohnheiten pflegst. Das ist auf lange Sicht effektiver und weniger belastend für Deinen Körper.

Was kann den Schlafrhythmus kaputt machen?

Der Artikel „The Extraordinary Importance of Sleep“ enthält ebenfalls Informationen darüber, was deinen Schlafrhythmus stören kann. Hier sind einige der Faktoren, die im Artikel genannt werden:


Schichtarbeit und Jetlag: Diese führen zu einer Fehlanpassung zwischen dem natürlichen zirkadianen Rhythmus und den Schlaf-Wach-Zeiten, was deinen Schlafrhythmus erheblich stören kann.


Schlafstörungen: Erkrankungen wie Schlafapnoe, Restless-Legs-Syndrom und chronische Schmerzen können zu fragmentiertem und unzureichendem Schlaf führen, was den natürlichen Rhythmus stört.


Unregelmäßige Schlafenszeiten: Wenn du regelmäßig zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett gehst und aufwachst, kann das deinen zirkadianen Rhythmus durcheinanderbringen und die Schlafqualität beeinträchtigen.


Stress und psychische Belastungen: Hohe Stresslevel und emotionale Belastungen können es erschweren, einzuschlafen und durchzuschlafen, was den Schlafrhythmus stört.


Diese Faktoren tragen dazu bei, dass dein Schlafrhythmus gestört wird und es schwieriger wird, erholsamen Schlaf zu bekommen.


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