BCAA oder EAA: Was ist besser und wo ist der Unterschied?

BCAA EAA Supplements Pulver

BCAA oder EAA: Hast du schon von diesen Abkürzungen gehört? Bei ersterem handelt es sich um sogenannte verzweigtkettige Aminosäuren und bei zweiterem um essentielle Aminosäuren. In diesem Artikel beschreiben wir, wo der Unterschied zwischen den beiden Aminosäuregruppen liegt und welche besser für welchen Zweck geeignet sind. Wir schauen etwa darauf, welche besser für den Muskelaufbau, das Training und das Abnehmen sind. Zusätzlich beschreiben wir, wie du sie am besten aufnehmen kannst, über Lebensmittel oder Supplements. 

Die wichtigsten Infos auf einen Blick:

BCAA (verzweigtkettige Aminosäuren) und EAA (essentielle Aminosäuren) haben beide ihre spezifischen Vorteile und können nicht einfach als besser oder schlechter eingestuft werden, da sie unterschiedliche Rollen im Körper erfüllen. BCAAs bestehen aus drei speziellen Aminosäuren: Leucin, Isoleucin und Valin, die besonders wichtig für den Muskelaufbau und die Erholung sind. EAAs hingegen umfassen alle neun essentiellen Aminosäuren, einschließlich der drei BCAAs sowie sechs weitere (Histidin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan). Während BCAAs direkt zur Muskelprotein-Synthese beitragen können, bieten EAAs ein umfassenderes Spektrum an essentiellen Aminosäuren, das für zahlreiche Körperfunktionen notwendig ist.

Was ist EAA?

Fangen wir den Artikel mit einem kurzen Überblick an und beantworten die Frage, wofür EAA steht. EAA steht für Essential Amino Acids, was auf Deutsch, essentielle Aminosäuren bedeutet. Aminosäuren sind organische Verbindungen und wichtige Bausteine von Proteinen, die nahezu alle biologischen Prozesse im Körper beeinflussen.


Kurz gesagt, unterteilen sich die Aminosäuren in essentielle und nicht essentielle Aminosäuren. Letztere, also EAAs kann unser Körper nicht selbst hergestellt und wir müssen sie daher über die Nahrung oder über Supplements aufnehmen. Hier eine Liste mit den neun essentiellen Aminosäuren:

Histidin: Wichtig für das Wachstum und die Reparatur von Geweben sowie die Produktion von Histamin, einem Neurotransmitter.


Isoleucin: Spielt eine Rolle im Energiestoffwechsel und der Immunfunktion sowie im Muskelstoffwechsel.


Leucin: Unterstützt die Proteinsynthese und den Muskelaufbau, reguliert den Blutzucker und fördert die Heilung von Wunden.


Lysin: Wichtig für die Proteinsynthese, die Produktion von Hormonen und Enzymen und die Unterstützung des Immunsystems.


Methionin: Essentiell für den Stoffwechsel und die Entgiftung des Körpers, unterstützt die Aufnahme von Zink und Selen.


Phenylalanin: Vorstufe für Tyrosin, das zur Produktion von Neurotransmittern wie Dopamin und Adrenalin benötigt wird.


Threonin: Wichtig für die Bildung von Kollagen und Elastin sowie für den Fettstoffwechsel und die Immunfunktion.


Tryptophan: Vorstufe für Serotonin, das die Stimmung, den Schlaf und den Appetit reguliert.


Valin: Spielt eine Rolle im Muskelwachstum, der Gewebereparatur und der Energiebereitstellung.

Diese Liste ist ein Auszug aus unserem ausführlichen Artikel über essentielle Aminosäuren. Wenn du also mehr über sie erfahren möchtest, können wir dir diesen nur ans Herz legen:

Wann sind EAAs sinnvoll?

Wir hören öfter die Frage, wann es besonders sinnvoll ist, essentielle Aminosäuren zu nehmen. Dazu wollen wir zuerst sagen, dass EAAs nicht nur sinnvoll, sondern essentielle für den menschlichen Körper sind. Deshalb solltest du zu jeder Zeit ein gutes Level an Aminosäuren zu dir nehmen. Über die Nahrung oder über Supplements.


Die beste Zeit für die Einnahme von essentiellen Aminosäuren (EAA) kann je nach individuellen Zielen variieren und es gibt keine allgemeingültige beste Zeit.

Wenn du dir nicht sicher bist, welches die beste Zeit und/oder Dosierung für dich ist, ist es immer eine gute Idee, vor der Einnahme mit deiner Ärztin oder deinem Arzt zu sprechen.


Es gibt jedoch ein paar Situationen, in denen die Einnahme von EAA Supplements besonders beliebt ist. So zum Beispiel vor, während und nach dem Sport. Oder auch vor dem Schlafengehen, da EAAs das Potenzial nachgesagt wird, den Erhalt und Aufbau von Muskelmasse zu fördern.


Allgemein könnte man sagen, dass EAA-Supplements besonders hilfreich für Sportler, ältere Menschen und Personen mit diätetischen Einschränkungen sind. Um den Muskelaufbau zu fördern und den Muskelabbau zu verhindern.

Wenn du mehr über den richtigen Zeitpunkt wissen möchtest, wann es Sinn ergibt, Aminosäuren einzunehmen, haben wir einen interessanten Artikel für dich:

Was ist BCAA?

Aber kommen wir jetzt zu den BCAAs und der Frage, was hinter der Abkürzung steckt. Wir haben es in der Einleitung bereits verraten, dass diese für „Branched-Chain Amino Acids“ oder auf Deutsch „verzweigtkettige Aminosäuren“ steht.


Es gibt insgesamt drei verzweigtkettige Aminosäuren, die zu den neun essentiellen Aminosäuren gehören. Was BCAAs von anderen Aminosäuren unterscheidet, ist ihre spezielle Struktur mit einer verzweigten Seitenkette, die eine wichtige Rolle im Muskelstoffwechsel spielt. Sie sind besonders wichtig für den Muskelaufbau, die Regeneration und die Reduzierung des Muskelabbaus während intensiver körperlicher Aktivitäten.


Es handelt sich, wie zuvor erwähnt, um drei essentielle Aminosäuren, und zwar: Leucin, Isoleucin und Valin. Diese haben wir im Absatz weiter oben bereits in unserer Liste mit EAAs erwähnt. Aber hier sind noch mal die Kurzbeschreibungen für dich:

Isoleucin: Spielt eine Rolle im Energiestoffwechsel und der Immunfunktion sowie im Muskelstoffwechsel.


Leucin: Unterstützt die Proteinsynthese und den Muskelaufbau, reguliert den Blutzucker und fördert die Heilung von Wunden.


Valin: Spielt eine Rolle im Muskelwachstum, der Gewebereparatur und der Energiebereitstellung.

Isoleucin Struktur EAA

Was ist besser BCAA oder EAA?

BCAA (verzweigtkettige Aminosäuren) und EAA (essentielle Aminosäuren) haben beide ihre spezifischen Vorteile und können nicht einfach als besser oder schlechter eingestuft werden, da sie unterschiedliche Rollen im Körper erfüllen. BCAAs bestehen aus drei speziellen Aminosäuren: Leucin, Isoleucin und Valin, die besonders wichtig für den Muskelaufbau und die Erholung sind. EAAs hingegen umfassen alle neun essentiellen Aminosäuren, einschließlich der drei BCAAs sowie sechs weitere (Histidin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan).


Während BCAAs direkt zur Muskelprotein-Synthese beitragen können, bieten EAAs ein umfassenderes Spektrum an essentiellen Aminosäuren, das für zahlreiche Körperfunktionen notwendig ist. EAAs sind daher breiter aufgestellt und unterstützen nicht nur den Muskelaufbau, sondern auch andere wichtige Prozesse wie die Enzymproduktion und die Immunfunktion. Letztlich hängt es von deinen individuellen Zielen ab: Wenn der Fokus auf dem Muskelaufbau und der Erholung liegt, können BCAAs nützlich sein, aber für eine allgemeine Unterstützung des gesamten Körpers sind EAAs vorteilhafter.


Eine ausgewogene Ernährung, die proteinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen enthält, kann sicherstellen, dass du alle essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge erhältst. Wenn du eine vegane oder vegetarische Ernährung befolgst, ist es besonders wichtig, eine Vielfalt an pflanzlichen Proteinquellen zu konsumieren, um sicherzustellen, dass du alle essentiellen Aminosäuren abdeckst. Du kannst EAAs aber natürlich auch als Supplements zu dir nehmen, um ganz gezielt spezifische Ziele zu erreichen oder einfach um deinen EAA Haushalt ausgeglichen zu halten. 

Wenn du Zweifel mit der Dosierung hast oder dich fragst, ob du überhaupt EAA Supplements benötigst, ist es immer eine gute Idee, eine Ärztin oder einen Arzt zu fragen. 

BCAA oder EAA für Muskelaufbau?

Wie wir gerade eben schon angedeutet haben, sind unter den essentiellen Aminosäuren, besonders die BCAAs, also die verzweigtkettige Aminosäuren gut für den Muskelaufbau.


Aber warum ist das so? Das liegt daran, dass die BCAAs direkt in den Muskeln verstoffwechselt werden, anstatt in der Leber, wie es bei den meisten anderen Aminosäuren der Fall ist. Besonders Leucin, eine der drei BCAAs, spielt eine Schlüsselrolle bei der Stimulierung der Muskelprotein-Synthese, was das Wachstum und die Reparatur der Muskeln fördert. Außerdem können BCAAs während intensiver körperlicher Aktivitäten als schnelle Energiequelle dienen und helfen, den Abbau von Muskelgewebe zu reduzieren. Durch diese Eigenschaften unterstützen BCAAs effektiv den Muskelaufbau und die Regeneration nach dem Training.

BCAA oder EAA während Training?

Während des Trainings sind BCAAs oft eine gute Wahl, da sie, wie soeben beschrieben, schnell verstoffwechselt werden und direkt in den Muskeln wirken. Dadurch liefern sie sofortige Energie und können den Muskelabbau reduzieren. Sie helfen auch, die Muskelprotein-Synthese zu stimulieren, was besonders während intensiver Trainingseinheiten nützlich ist.

 
EAAs hingegen bieten ein umfassenderes Aminosäurenprofil, das für den allgemeinen Erhalt und die Funktion der Muskeln und des Körpers wichtig ist. Wenn dein Fokus auf sofortiger Energie und Muskelunterstützung während des Trainings liegt, sind BCAAs theoretisch eine praktische Option. Für eine ganzheitlichere Unterstützung während und nach dem Training können EAAs vorteilhafter sein.

BCAA oder EAA zum Abnehmen?

Beim Sport und Muskelaufbau können dir BCAAs also helfen, was aber ist mit dem Abnehmen?


Hier wollen wir zuerst einen Blick auf die Schilddrüse werfen. Denn, wenn es um das Abnehmen geht, spielt die Schilddrüse eine große Rolle, da sie die Produktion von Hormonen reguliert, die den Stoffwechsel beeinflussen. Die Schilddrüsenhormone, hauptsächlich Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), steuern, wie schnell dein Körper Kalorien verbrennt und Energie produziert. Wenn die Schilddrüse unteraktiv ist (Hypothyreose), verlangsamt sich der Stoffwechsel, was zu Gewichtszunahme und Schwierigkeiten beim Abnehmen führen kann.


Und hier kommen Aminosäuren ins Spiel, da die wichtigen Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) aus der nicht-essentiellen Aminosäure Tyrosin und Jod hergestellt werden.


Und Tyrosin wiederum wird im Körper durch die Hydroxylierung der essentiellen Aminosäure Phenylalanin produziert. Ein Mangel an Phenylalanin kann daher die Produktion von Tyrosin und somit die Synthese der Schilddrüsenhormone beeinträchtigen, was zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führen kann.


Das bedeutet, die EAA Phenylalanin hat einen besonders großen Einfluss auf deine Schilddrüse, welche wiederum einen großen Einfluss auf dein Gewicht und das Abnehmen haben kann.


Wenn du mehr über den Einfluss von EAAs auf die Schilddrüse wissen möchtest, lies unseren ausführlichen Artikel dazu.