Tryptophan: Alle Infos über die wichtige Aminosäure
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Lesezeit: 6 min
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Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, das bedeutet, dein Körper kann sie nicht selbst herstellen. Du musst sie daher über die Nahrung oder in Form von Supplements aufnehmen. In diesem Artikel beschreiben wir alle wichtigen Infos zu Tryptophan, L-Tryptophan und D-Tryptophan. Von der Wirkung allgemein auf den Schlaf, auf dein Gewicht bis zu Nebenwirkungen und Mangelsymptomen.
Inhaltsverzeichnis
Alle wichtigen Infos auf einen Blick
Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, die dein Körper nicht selbst herstellen kann und die daher über die Nahrung oder als Supplements aufgenommen werden muss. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Serotonin, einem Neurotransmitter, der Stimmung, Schlaf und Appetit reguliert und oft als „Glückshormon“ bezeichnet wird. L-Tryptophan, die biologisch aktive Form, ist entscheidend für diese Prozesse und kommt in proteinreichen Lebensmitteln wie Putenfleisch, Hühnchen, Milchprodukten, Eiern, Fisch, Nüssen, Samen, Sojaprodukten, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und dunkler Schokolade vor. Ein Mangel an Tryptophan kann zu Schlafstörungen, Stimmungsproblemen und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Tryptophan kann auch den Schlaf verbessern, da es im Körper in Serotonin und Melatonin umgewandelt wird. Nebenwirkungen können bei hohen Dosen auftreten, daher sollte bei Zweifeln die Einnahme mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden.
Zu Beginn des Artikels gibt es von uns einen kurzen Überblick über die essentielle Aminosäure (EAA) Tryptophan.
Wie du vielleicht schon weißt, kann dein Körper keine essentiellen Aminosäuren herstellen, was bedeutet, dass du diese über die Nahrung oder Supplements aufnehmen musst.
Tryptophan ist speziell bekannt für seine Rolle in der Produktion von Serotonin. Dabei handelt es sich um einen Neurotransmitter, der in deinem Gehirn und anderen Teilen deines Körpers vorkommt und eine wichtige Rolle bei der Regulierung deiner Stimmung, deines Schlafes und deines Appetits spielt. Es wird oft als „Glückshormon“ bezeichnet, weil es positive Gefühle und Wohlbefinden fördert. Ein Mangel an Serotonin kann zu Stimmungsproblemen wie Depressionen führen. Dein Körper stellt Serotonin unter anderem, wie gerade erwähnt, aus der Aminosäure Tryptophan her, die du über die Nahrung aufnehmen musst. Neben der Stimmung beeinflusst Serotonin auch deine Verdauung und deinen Blutdruck.
Tryptophan ist keine verzweigtkettige Aminosäure (BCAA) – diese Kategorie umfasst andere Aminosäuren wie Leucin, Isoleucin und Valin.
L-Tryptophan ist die biologisch aktive Form der Aminosäure Tryptophan, die dein Körper zur Produktion von Proteinen und wichtigen Molekülen wie Serotonin verwendet. Tryptophan ist ein Überbegriff, der sowohl L-Tryptophan als auch D-Tryptophan umfasst. Der Unterschied liegt in ihrer molekularen Struktur: L-Tryptophan ist die Form, die natürlich in Lebensmitteln vorkommt und vom Körper genutzt wird, während D-Tryptophan eine synthetische Form ist, die keine bedeutende biologische Rolle im menschlichen Körper spielt. Für deine Gesundheit und Wohlbefinden ist also L-Tryptophan entscheidend.
Das „L“ und das „D“ stehen für „Levo“ (links) und „Dextro“ (rechts) und beziehen sich auf die optische Aktivität der Moleküle, also die Richtung, in die sie polarisiertes Licht drehen. L-Tryptophan dreht polarisiertes Licht nach links, während D-Tryptophan es nach rechts dreht. Diese Bezeichnungen helfen, die unterschiedlichen Formen der Aminosäuren zu unterscheiden, die zwar die gleiche chemische Zusammensetzung haben, aber unterschiedliche räumliche Anordnungen und biologische Funktionen aufweisen. In der Natur und für den menschlichen Körper ist, wie zuvor erwähnt, meistens die L-Form biologisch aktiv und relevant.
Tryptophan findest du in einer Vielzahl von Lebensmitteln, vor allem in proteinreichen Quellen. Besonders reich an Tryptophan sind:
Putenfleisch : Bekannt als eine der besten Quellen für Tryptophan.
Hühnchen : Ebenfalls eine gute Quelle für diese essentielle Aminosäure.
Milch und Milchprodukte : Käse, Joghurt und Milch enthalten alle Tryptophan.
Eier : Besonders das Eigelb ist reich an Tryptophan.
Fisch : Lachs, Thunfisch und andere fettreiche Fische.
Nüsse und Samen : Insbesondere Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und Cashewnüsse.
Sojaprodukte : Tofu, Tempeh und Sojamilch.
Hülsenfrüchte : Linsen, Bohnen und Erbsen.
Vollkornprodukte : Haferflocken, Quinoa und Vollkornreis.
Schokolade : Dunkle Schokolade enthält auch eine gewisse Menge an Tryptophan.
Durch eine ausgewogene Ernährung, die diese Lebensmittel enthält, kannst du sicherstellen, dass du ausreichend Tryptophan zu dir nimmst.
In diesem Absatz schauen wir auf die Wirkung von Tryptophan, denn diese unterscheidet sich von den anderen essentiellen Aminosäuren.
Denn im Vergleich zu anderen EAAs hat Tryptophan eine besondere Rolle. Das liegt daran, dass es der Vorläufer für Serotonin ist, ein Neurotransmitter, der deine Stimmung, Schlaf und Appetit reguliert. Wenn du genügend Tryptophan zu dir nimmst, kann dein Körper daraus Serotonin produzieren, was dich theoretisch entspannter und glücklicher machen kann. Weiterhin wird Tryptophan auch zu Melatonin umgewandelt, einem Hormon, das deinen Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Während andere EAAs hauptsächlich für den Aufbau von Proteinen und Muskeln wichtig sind, hat Tryptophan also zusätzlich direkte Auswirkungen auf dein Wohlbefinden und deine Schlafqualität.
Eine Frage, die wir im Zusammenhang mit Tryptophan auch häufig hören, ist, ob die Aminosäure einen speziellen Effekt auf die Schilddrüse hat. Und die Antwort darauf findest du im nächsten Absatz.
Tryptophan selbst hat keinen direkten Einfluss auf die Funktion deiner Schilddrüse. Die Schilddrüse benötigt hauptsächlich Jod und Tyrosin, eine andere Aminosäure, um die wichtigen Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) zu produzieren.
Diese Hormone sind entscheidend für deinen Stoffwechsel, Energielevel und allgemeines Wohlbefinden. Tyrosin, das nicht essentiell ist, weil dein Körper es selbst herstellen kann, spielt hier eine größere Rolle. Also, wenn es um die Unterstützung deiner Schilddrüse geht, sind Jod und Tyrosin wichtiger als Tryptophan. Die nicht essentielle Aminosäure Tyrosin entsteht wiederum im Körper durch die Hydroxylierung der essentiellen Aminosäure Phenylalanin.
Wenn du also deine Schilddrüse mit einer essentiellen Aminosäure unterstützen möchtest, ist Phenylalanin die beste Wahl.
Wenn du mehr über das Thema wissen möchtest, lies unseren ausführlichen Artikel darüber:
Zusammenfassend kann man sagen, dass Tryptophan eher für dein Wohlbefinden, deine Stimmung und deinen Schlaf von Bedeutung ist.
Zuerst mal wollen wir hier sagen, dass L-Tryptophan keinen direkten bewiesenen Einfluss auf dein Gewicht hat. Die Aminosäure kann aber indirekt eine Rolle bei der Gewichtszunahme spielen, da es im Körper in Serotonin umgewandelt wird, einen Neurotransmitter, der deinen Appetit und deine Stimmung beeinflusst.
Ein höherer Serotoninspiegel kann das Verlangen nach kohlenhydratreichen Lebensmitteln verringern, was potenziell zu einer besseren Gewichtskontrolle beitragen könnte. Auf der anderen Seite kann ein Ungleichgewicht oder eine hohe Zufuhr von Tryptophan den Appetit anregen und möglicherweise zu einer erhöhten Kalorienaufnahme führen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass viele Faktoren zur Gewichtszunahme beitragen, und Tryptophan allein kein Faktor ist. Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil sind entscheidend für die Gewichtskontrolle. Supplements können dir dabei helfen.
Wenn du mehr darüber lernen möchtest, wie essentielle Aminosäuren dein Gewicht beeinflussen können, lies unseren ausführlichen Artikel dazu:
L-Tryptophan kann dir tatsächlich theoretisch zu einem besseren Schlaf verhelfen, da es im Körper in Serotonin und anschließend in Melatonin umgewandelt wird. Melatonin ist ein Hormon, das deinen Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert und dir hilft, schneller einzuschlafen und durchzuschlafen. Wenn du genügend Tryptophan über die Nahrung aufnimmst oder als Ergänzungsmittel nimmst, kann dies die Produktion von Melatonin fördern und dadurch deine Schlafqualität verbessern.
L-Tryptophan kann einige Nebenwirkungen haben, besonders wenn es in hohen Dosen als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen wird. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Reaktionen wie dem Serotonin-Syndrom kommen, wenn Tryptophan mit anderen Medikamenten kombiniert wird, die den Serotoninspiegel erhöhen. Das Serotonin-Syndrom ist ein ernsthafter Zustand, der Symptome wie hohe Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck und Verwirrung verursachen kann. Es ist immer ratsam, vor der Einnahme von Tryptophan eine Ärztin oder einen Arzt zu konsultieren, um mögliche Wechselwirkungen und Nebenwirkungen zu vermeiden.
Ein Tryptophan-Mangel kann auftreten, insbesondere wenn deine Ernährung nicht ausreichend proteinreiche Lebensmittel enthält. Ein Mangel an Tryptophan kann verschiedene Symptome verursachen, darunter Schlafstörungen, da weniger Melatonin produziert wird, und Stimmungsschwankungen oder Depressionen, weil der Serotoninspiegel sinkt. Weitere mögliche Symptome sind erhöhter Appetit, Heißhunger auf Kohlenhydrate, Angstzustände und allgemeine Müdigkeit. Da Tryptophan auch für die Produktion von Niacin (Vitamin B3) wichtig ist, kann ein schwerwiegender Mangel zu Pellagra führen. Eine ausgewogene Ernährung mit genügend Eiweißquellen hilft, einen Tryptophan-Mangel zu verhindern.
Wenn du mehr über den Mangel an Aminosäuren wissen möchtest, können wir dir unseren ausführlichen Artikel zu dem Thema empfehlen:
Für viele Menschen ist der beste Zeitpunkt, Tryptophan einzunehmen, in der Regel etwa 30 Minuten bis eine Stunde vor dem Schlafengehen. Das liegt daran, dass Tryptophan im Körper zu Serotonin und dann zu Melatonin umgewandelt wird, was deinen Schlaf-Wach-Rhythmus unterstützt und dir hilft, besser einzuschlafen. Wenn du Tryptophan nimmst, ist es auch hilfreich, es mit einer kleinen Menge Kohlenhydraten zu kombinieren, da diese die Aufnahme von Tryptophan im Gehirn fördern. Eine Banane oder ein kleiner Snack aus Vollkornprodukten kann hier unterstützen. Achte jedoch darauf, dass du die empfohlene Dosierung nicht überschreitest und im Zweifelsfall eine Ärztin oder einen Arzt konsultierst.