Herzfrequenz Schlaf: Wie hoch oder niedrig sollte sie sein?

Herzfrequenz

Heutzutage gibt es immer mehr Menschen, die Ihre Herzfrequenz mit der Hilfe von Smartwatches oder anderen Fitnesstrackern auch im Schlaf messen. Aber welche Schlaf Herzfrequenz ist eigentlich normal? Und wann weicht sie von der Norm ab? Wenn du dich dafür interessierst, bist du auf dem richtigen Artikel gelandet. Wir schauen uns mithilfe von wissenschaftlichen Quellen an, welche Herzfrequenz im Schlaf normal ist, ob sich die Herzfrequenz von Frauen und Männern im Schlaf unterscheidet und bei welchen Werten es kritisch wird. Außerdem haben wir uns eine Studie angeschaut, die sich mit der Herzfrequenzvariabilität während der unterschiedlichen Schlafphasen auseinandersetzt.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick:

Die Herzfrequenz während des Schlafes bei Erwachsenen liegt normalerweise zwischen 45 und 55 Schlägen pro Minute (bpm). Bei sehr sportlichen Menschen kann die Herzfrequenz sogar auf unter 40 bpm sinken, was als unbedenklich gilt. Bei Menschen, die nicht sportlich sind, gilt eine Herzfrequenz während des Schlafes unter 40 als nicht normal.

Eine Herzfrequenz von dauerhaft über 100 bpm im Schlaf kann auf ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Schlafapnoe hinweisen und sollte ärztlich abgeklärt werden.

Herzfrequenz Schlaf: Was gilt als normal?

Am Anfang des Artikels erklären wir dir, welche Herzfrequenz im Schlaf eigentlich als normal gilt. Dafür haben wir natürlich nach einer verlässlichen Quelle gesucht.


Offizielle deutsche Behörden bieten keine spezifischen Zahlen zur normalen Herzfrequenz im Schlaf an, aber wir haben verlässliche Informationen bei der Deutschen Herzstiftung²³ gefunden.


Diese erklärt, dass die Herzfrequenz während des Schlafes bei Erwachsenen normalerweise zwischen 45 und 55 Schlägen pro Minute (bpm) liegt. Bei sportlichen Menschen kann die Herzfrequenz sogar auf unter 40 bpm sinken, was als unbedenklich gilt. Eine Herzfrequenz von dauerhaft über 100 bpm im Schlaf hingegen kann auf ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Schlafapnoe hinweisen und sollte ärztlich abgeklärt werden.

Kurz erklärt: Sind Herzfrequenz und Puls dasselbe?

Herzfrequenz und Puls sind eng miteinander verbunden, aber nicht genau dasselbe:


Herzfrequenz: Dies bezieht sich auf die Anzahl der Herzschläge pro Minute. Sie wird direkt durch die elektrische Aktivität des Herzens bestimmt und kann mit einem EKG oder anderen medizinischen Geräten gemessen werden.


Puls: Der Puls beschreibt das fühlbare Schlagen des Blutes, das durch die Arterien gepumpt wird, wenn das Herz schlägt. Man misst den Puls typischerweise an Stellen wie dem Handgelenk oder dem Hals, um die Herzfrequenz abzuleiten.


Im Normalfall stimmen Puls und Herzfrequenz überein, da jeder Herzschlag einen Puls erzeugt. In einigen Fällen, wie bei Herzrhythmusstörungen, kann jedoch die Herzfrequenz höher sein als der Puls, da nicht jeder Herzschlag einen spürbaren Puls verursacht. Wenn du also auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du deine Herzfrequenz von einem Arzt untersuchen lassen. 

Frau fühlt Puls

Herzfrequenz Schlaf Frauen: Ist sie anders als die von Männern?

Laut der Deutschen Herzstiftung⁴ gibt es tatsächlich Unterschiede bei der Herzfrequenz von Frauen und Männern. Frauen haben im Durchschnitt eine etwas höhere Herzfrequenz , sowohl im Wachzustand als auch während des Schlafs . Das liegt daran, dass das Herz von Frauen im Allgemeinen kleiner ist und mehr Schläge benötigt, um die gleiche Menge Blut wie bei Männern zu pumpen. Zudem haben Frauen etwa 25 % weniger Hämoglobin im Blut, was ebenfalls einen höheren Puls erfordert, um den Sauerstofftransport sicherzustellen.


Im Schlaf sinkt die Herzfrequenz zwar bei beiden Geschlechtern, aber Frauen haben tendenziell weiterhin einen etwas schnelleren Puls als Männer.


Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede hängen auch mit hormonellen Einflüssen, wie den Östrogenen, zusammen, die das Herz-Kreislauf-System beeinflussen und bei Frauen für eine stärkere Gefäßdilatation sorgen können.

Herzfrequenz unter 40 im Schlaf: Wie weit darf der Puls nachts sinken?

Um diese Frage zu beantworten, ob eine Herzfrequenz von unter 40 kritisch ist, haben wir einen Artikel⁵ von Dr. Abhinav Singh analysiert. Er ist der medizinische Direktor des Indiana Sleep Centers und ein führender Schlafmediziner und Internist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung. In dem Artikel steht Folgendes dazu:


Laut dem Artikel der Sleep Foundation kann die Herzfrequenz im Schlaf auf unter 40 Schläge pro Minute (bpm) sinken, insbesondere bei gut trainierten Menschen wie Sportlern. Dies wird als normal angesehen und ist ein Zeichen für ein starkes, gesundes Herz.


Bei Personen, die nicht körperlich aktiv sind, kann eine Herzfrequenz von unter 40 bpm auf potenzielle Gesundheitsprobleme wie Bradykardie hinweisen. Eine Erkrankung, bei der das Herz zu langsam schlägt. In solchen Fällen kann es ratsam sein, eine Ärztin oder einen Arzt zu konsultieren , besonders wenn Symptome wie Schwindel, Müdigkeit oder Ohnmacht auftreten.

Herzfrequenz unter 40 im Schlaf Apple Watch

Vielleicht fragst du dich ja gerade, warum wir die Apple Watch in den Artikel einbauen? Das liegt daran, dass viele Menschen im Internet danach suchen. Und auch bei uns im Team haben zwei Mitarbeiter die Apple Watch. Und beide haben davon erzählt, dass sie während des Schlafens eine Warnung bekommen haben, dass ihr Puls zu niedrig sei. In dem Fall unter 40.


Wir schließen daraus, dass viele andere Nutzer wahrscheinlich genau dieselbe oder eine ähnliche Warnung erhalten haben. Die Frage ist jetzt natürlich, ob du dir deshalb Sorgen machen solltest oder nicht. Und die Antwort, die wir dir aus unseren angegebenen Quellen geben können, lautet:


Bei gut trainierten Menschen, wie Sportlern, wird eine Herzfrequenz von unter 40 eher als normal angesehen. Bei Personen, die nicht körperlich aktiv sind, kann eine Herzfrequenz von unter 40 bpm auf potenzielle Gesundheitsprobleme wie Bradykardie hinweisen.


Wenn du dir in irgendeiner Weise unsicher bist, solltest du den Rat einer Ärztin oder eines Arztes suchen. Nur so kannst du deine Zweifel wirklich beseitigen. 

Welche Herzfrequenz im Schlaf ist kritisch?

Laut dem Artikel von Dr. Abhinav Singh⁵ liegt eine normale Herzfrequenz im Schlaf bei Erwachsenen zwischen 40 und 50 Schlägen pro Minute (bpm). Es ist jedoch auch möglich, dass gut trainierte Menschen eine Herzfrequenz von unter 40 bpm haben.


Eine kritisch niedrige Herzfrequenz (Bradykardie) kann problematisch werden, wenn sie mit Symptomen wie Schwindel, Müdigkeit oder Ohnmachtsanfällen einhergeht. Dies könnte auf ernsthafte Herzprobleme hinweisen, insbesondere bei Menschen, die nicht körperlich fit sind.


Eine Herzfrequenz, die regelmäßig über 100 bpm im Schlaf liegt, kann ebenfalls auf gesundheitliche Probleme hinweisen, wie Schlafstörungen (z. B. Schlafapnoe) oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


Wenn du eine ungewöhnlich hohe oder niedrige Herzfrequenz im Schlaf bemerkst, solltest du dies mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.

Wie hoch sollte die Herzfrequenzvariabilität im Schlaf sein?

Die Herzfrequenz während des Schlafs ist natürlich nicht komplett starr und gleichbleibend; sie variiert. Und diese Schwankungen in der Zeitspanne zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen nennt man Herzfrequenzvariabilität.


Zu diesem Thema haben wir uns eine Studie⁶ von Forschern des Centre for Study and Treatment of Circadian Rhythms der McGill University in Montreal sowie der University of British Columbia angeschaut.


Die Forschung untersucht, wie die Herzfrequenzvariabilität (HRV) durch Schlafphasen und den zirkadianen Rhythmus beeinflusst wird, insbesondere in Bezug auf das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse während des Schlafs.


Hier sind einige wichtige Ergebnisse: 

NREM-Schlaf (Nicht-REM-Schlaf):

Während des NREM-Schlafs, insbesondere in den tieferen Schlafphasen (wie dem Slow-Wave-Schlaf, SWS), zeigt die Herzfrequenz eine signifikante Verlangsamung. Dies ist auf eine erhöhte parasympathische Aktivität zurückzuführen, die das Herz beruhigt und für eine stabile Herzfrequenz sorgt. Hier wird der Körper maximal erholt.

REM-Schlaf (Rapid Eye Movement):

Im Gegensatz dazu zeigt die Herzfrequenz im REM-Schlaf eine erhöhte Instabilität. Diese Phase ist durch eine verstärkte Aktivität des sympathischen Nervensystems gekennzeichnet, was zu einer höheren Herzfrequenz führt, vergleichbar mit dem Wachzustand. Besonders in den frühen Morgenstunden steigt die Herzfrequenz während des REM-Schlafs an, was mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse verbunden sein könnte.


Insgesamt zeigt die Studie, dass der NREM-Schlaf als stabilisierende Phase für die Herzfrequenz dient, während der REM-Schlaf durch eine erhöhte Herzaktivität gekennzeichnet ist, die potenziell gesundheitliche Risiken birgt.


Wenn du mehr über die Themen Schlaf und Longevity wissen möchtest, schau doch mal in unser Journal rein. Dort haben wir unter anderem über Apigenin und gesunden Schlaf am Wochenende geschrieben. Du kannst uns auch in den sozialen Medien folgen; wir posten regelmäßig auf Instagram , TikTok und YouTube

Quellen: